Lange waren die Institute für Publizistik und Informatik der Uni Wien auf mehr als zehn Standorte in der ganzen Stadt verteilt. Im Herbst ziehen sie nun in ein neues Gebäude, das die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) errichtet hat. Das Haus in der Währinger Straße 29 wurde am Dienstag der Universität übergeben. Noch ist nicht alles fertig, das Gebäude wird über den Sommer hinweg noch möbliert.

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Fast 7.000 Studierende und 500 wissenschaftliche Mitarbeiter sollen in dem neuen Gebäude Platz finden. Derzeit studieren rund 5.000 Personen Publizistik und 1.800 Informatik. Das Gebäude, das um rund 25 Millionen Euro errichtet wurde, umfasst eine Fläche von 11.000 Quadratmetern. Verteilt auf sieben Geschoße befinden sich drei Hörsäle (einer für 200 Personen und zwei für 50 Personen), zwölf Seminarräume, sechs PC-Schulungsräume und sieben EDV-Forschungslabors.

Im Bild: Der größte Hörsaal des neuen Gebäudes befindet sich im 1. Untergeschoß. Er hat Platz für 200 Personen.

BIG/Harald A-Jahn

Neben den Hörsälen gibt es auch sogenannte Kommunikationszonen. Hier haben Studierende Platz, um zu lernen oder die Zeit zwischen zwei Vorlesungen zu überbrücken. Für Notebooks gibt es - wie auch im Hörsaal - Steckdosen, im ganze Haus gibt es WLAN.

Im Bild: Kommunikationszonen im 2. Stock neben einem Hörsaal.

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Der Abschluss des Baus sei "ein wichtiges, großes Projekt" für die Uni Wien, sagte der Rektor der Uni Wien, Heinz Engl, bei einer Presseführung. Die Schaffung des Baus sei Teil einer "Standortkonzentration", deren Ziel es sei, die Institute der Uni hauptsächlich im 1., 3. und 9. Bezirk anzusiedeln. Man habe sich auch deswegen dazu entschieden, die Studienrichtungen Publizistik und Informatik in einem Gebäude unterzubringen, weil es "enge Beziehungen" zwischen den Instituten gebe, zum Beispiel im Bereich der Medieninformatik.

Im Bild: Ein - noch nicht möblierter - Seminarraum im neuen Institutsgebäude in der Währinger Straße.

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Das Gebäude im 9. Wiener Gemeindebezirk wurde von Februar 2010 bis März 2012 errichtet - und "termingerecht" fertig, wie Engl sagt. Aus rund zehn Standorten wird nun einer, damit gehe "so etwas wie eine kleine Odyssee zu Ende", meinte BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss.

Im Bild: Ein kleiner Hörsaal im 2. Stock.

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Architektonisch wurden bei den Gebäuden hauptsächlich Sichtbeton und viel Glas verwendet. Verschiedenfarbige Elemente sollen den modernen Bau auflockern. In der Mitte des L-förmigen Baus gibt es einen begrünten Innenhof. Geplant wurde das Gebäude vom Architekturbüro NMBP.

Im Bild: Gang vor den Seminarräumen im Untergeschoß.

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Besonders betonen die Erbauer die Effizienz der Flächennutzung. So gibt es in dem Gebäude relativ wenig ungenutzte Fläche. In jedem Stock entstehen eine Teeküche und zusätzliche Besprechungsräume.

Im Bild: Ein Vorraum, der später als Infopoint genutzt werden soll.

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Im Erdgeschoß befinden sich die Hauptstiegen, ein Foyer und Studienserviceräumlichkeiten für beide Institute. Die Bibliothek hat einen eigenen Eingang im Foyer.

Im Bild: Eine weitere Kommunikationszone.

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Neben dem Unterrichts- und Büroräumlichkeiten ist in dem Gebäude auch die Bibliothek der beiden Institute untergebracht, die sich im Erdgeschoß und in den zwei darunterliegenden Untergeschoßen befindet. Hier sollen rund 300.000 Bücher gelagert werden, die Studierenden können dabei selbst durch die Regale gehen und die jeweiligen Bücher ausheben.

Im Bild: Bibliotheksraum im Erdgeschoß.

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Auch bei der Bibliothek bewies man Mut zur Farbe. Hier wird ein knallendes Orange eingesetzt. Ein Leitsystem soll zu den jeweiligen Bereichen - und wieder hinaus - führen.

Im Bild: Kompaktregalanlage der Institutsbibliothek. Hier soll ein Großteil der 300.000 Bücher lagern.

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Über den Sommer sollen die Institute in das neue Gebäude einziehen sowie Möbel und Technik installiert werden. Was mit den bisherigen Standorten geschieht, ist nicht in allen Fällen entschieden. Es werden jedoch nicht alle Standorte weitergenützt werden.

Die Universität Wien rechnet mit rund 1.800 bis 2.000 Personen, die täglich das Gebäude in der Währinger Straße 29 nutzen werden. (seb, derStandard.at, 29.5.2012)

Im Bild: Blick durch die Kompaktregalanlage der Bibliothek.

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