"Microsoft Account" löst "Windows Live" ab.

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Mit Windows 8 will Microsoft nicht nur eine einheitlichere User Experience für Geräte mit unterschiedlichen Formfaktoren schaffen. Auch die Web-Services sollen stärker integriert und über alle Plattformen einheitlich zugänglich gemacht werden. Anfang Mai hat Chris Jones von der Windows Live-Gruppe diesbezüglich angekündigt, dass die Marke "Windows Live" ausgegeben wird.

Dienste in Apps integriert

Über das neue Konto-System "Microsoft Account" haben User Zugriff auf Online-Speicher (SkyDrive), E-Mails, Kalender, Kontakte (People App), Messenger, Fotos und Videos. Unter Windows 8 und Windows Phone sind die entsprechenden Apps im Metro-Stil bereits integriert. Für Windows 7 bietet das Unternehmen Desktop-Anwendungen zum Download. Die Services bleiben auch über den Browser erreichbar.

Login und Bezahl-Account

Der Microsoft Account ist gleichzeitig auch das Login für den Windows-Rechner und dient als Abrechnungs-Konto für Xbox LIVE, Zune und den Windows 8 App Store. Der Wechsel von Windows Live zu Microsoft Account soll in den kommenden Monaten vollzogen werden.

Fokus auf Cloud

Der Konzern will seine Web-basierten Dienste damit vereinheitlichen und die Inkonsistenz der "Live"-Marke aufbrechen. Microsoft setzt damit wie Google und Apple auf die Integration von Cloud-Services in die Software-Produkte. War Windows Live noch als Zusatz zur Software und Betriebssystemen des Konzerns gedacht, werden die Dienste nun integraler Bestandteil.

Rückzug

ReadWriteWeb sieht in der Ankündigung des Konzerns eine Art Rückzug aus dem Bereich Online-Services. Microsoft gestehe damit ein, dass seine "Windows Live"-Marke nicht mit anderen starken Online-Konzernen mithalten kann. Eine Ausnahme bilden Hotmail und der Messenger, die als starke Eigenmarken aus "Live"- ausgeklammert waren. Beide Dienste werden unter Windows ebenfalls über eigene Apps mit Microsoft Account integriert.

Rechtliche Bedenken

Der Schritt alle zusätzlichen Dienste in Windows 8 zu verankern könnte für die Redmonder jedoch unerwünschte Folgen zeitigen. Die Bündelung des Internet Explorers mit Windows hat das Unternehmen nach jahrelangem Tauziehen mit den Wettbewerbsbehörden aufgeben müssen. Windows dominiert den Desktop-Markt nach wie vor mit über 90 Prozent, was die Behörden wieder auf den Plan rufen könnte. Im mobilen Sektor liegt Windows Phone weit hinter Android und iOS. (red, derStandard.at, 29.5.2012)