Der Dienstag nach Pfingsten ist einer jener Tage, an denen sich Eltern fragen, was sie mit ihren Kindern machen sollen, die zu Hause herumlümmeln, während sie selbst arbeiten müssen.

Wohlgemerkt: Das ist kein schulautonomer Tag, sondern ein offizieller Ferientag.

Die Pfingstferien stehen im Ferienkalender und gehen noch auf die Zeit zurück, als in Österreich am Samstag regelmäßig Schule war. Daher war der Freitag nach den Donnerstag-Feiertagen auch kein Zwickeltag, sondern es herrschte ganz normaler Schulbetrieb. Das verlängerte Pfingstwochenende bot Familien die einzige Möglichkeit auf einen Kurzurlaub im Frühjahr.

Heute allerdings gibt es dafür zwei weitere Möglichkeiten: Die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam sind als schulautonome Tage praktisch fixiert. Dadurch gibt es zwei Vier-Tage-Wochenenden. Und anders als am Dienstag nach Pfingsten können sich Beschäftigte in vielen Betrieben an diesem Freitag ebenfalls freinehmen und mit ihren Kindern verreisen.

Der schulfreie Tag nach Pfingsten kommt hier dazu und fällt genau in die Zeit, in der die letzten Schularbeiten vorbereitet und die Jahresnoten bestimmt werden. Den Schülern fehlt der Unterrichtstag, den Lehrern, die den Stoff durchnehmen müssen, ebenso, und für die meisten Eltern ist der schulfreie Tag nur eine Belastung, weil sie sich wieder einmal um Kinderbetreuung kümmern müssen.

Die Abschaffung der Pfingstferien wäre daher eine sinnvolle Mini-Schulreform, die helfen würde, etwas mehr Kontinuität in den so stark durchlöcherten Schulalltag im Frühjahr zu bringen.  

Und gegen den zusätzlichen Arbeitstag könnte nicht einmal die Lehrergewerkschaft etwas sagen. Schließlich sollten die Lehrer an diesem Tag nicht nichts tun, sondern sich der Fortbildung und der Vorbereitung widmen.