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Bislang gibt es Facebook auf mobilen Plattformen nur als App - laut der New York Times will das Unternehmen aber schon bald ein eigenes Smartphone entwickeln.

Foto: Rajanish Kakade / APA

Immer wieder machten in der Vergangenheit Gerüchte die Runde, dass Facebook an der Entwicklung eines eigenen Smarpthones interessiert ist. Nun erhalten diese jede Menge neuer Nahrung - und zwar aus einer sehr respektablen Ecke: Die New York Times berichtet in Berufung auf mehrere unabhängige Quellen, dass Facebook tatsächlich an einem solchen Gerät arbeitet, und darauf hofft, dieses kommendes Jahr auf den Markt bringen zu können.

Apple

Das Unternehmen soll demnach indirekte Hilfe beim Mitbewerb suchen - und zwar indem man dessen einschlägig erfahrene Personen ködert. So sollen mittlerweile "mehr als ein halbes Dutzend" zuvor am iPhone oder iPad arbeitender HardwarentwicklerInnen zu Facebook gewechselt sein. Andere berichten wiederum davon, dass sie bei Job-Interviews von Mark Zuckerberg persönlich detailliert zu Details der Smartphone-Entwicklung befragt wurden.

Dritte Runde

Laut der New York Times wäre das bereits der dritte Versuch von Facebook ein eigenes Smartphone auf den Markt zu bringen: Einen ersten Vorstoß in diese Richtung habe man bereits 2010 unternommen, dabei aber die Komplexität des Unterfangens unterschätzt und das Projekt wieder einstellen müssen. Zudem soll Facebook gemeinsam mit HTC unter dem Codenamen "Buffy" an einem Smartphone arbeiten, die jetzige Entwicklung wäre insofern eine Ausweitung dieser Ambitionen.

Motivation

Die Entwicklung eines eigenen Facebook-Smartphones soll hohe Priorität für das Unternehmen haben: "Mark ist besorgt, dass Facebook nur eine weitere App auf mobilen Geräten werde, wenn er nicht bald ein eigenes Smartphone entwickelt". Eine andere Motivation könnte im vor kurzem erfolgten Börsegang zu suchen sein, immerhin verlangt die Logik des Marktes ein stetes Wachstum des Geschäfts - und hier stößt Facebook im klassischen Web zunehmend an seine Grenzen. Als App auf anderen Plattformen kann man die Einnahmequellen nur sehr schwer maximieren, beziehungsweise ist direkt von der Gunst anderer Hersteller wie Apple abhängig, die zudem an allem mitverdienen.

Opera

Zu dem Facebook-Smartphone könnte übrigens auch ein weiteres aktuelles Gerücht ganz gut passen: Die Übernahme des Browserherstellers Opera. Immerhin würde man sich damit nicht nur eine eigene Rendering Engine ins Haus holen, auf die man die App-Plattform so eines Facebook-Smartphones basieren könnte, vor allem aber bekommt man das nötige Know-How in Form der Opera-EntwicklerInnen mitgeliefert. Ähnlicher, HTML5-zentrierter Plattformkonzepte bedienen sich schon andere mobile Betriebssystem wie Tizen oder Mozillas Boot2Gecko. (apo, derStandard.at, 28.05.12)