Addis Abeba/Mogadischu - Erneuter Schlag gegen die Al-Shabaab-Miliz in Somalia: Soldaten der Übergangsregierung und Truppen der Afrikanischen Union haben am Freitag in dem Bürgerkriegsland eine strategisch wichtige Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Die Militärs seien in den Ort Afgoye nordwestlich der Hauptstadt Mogadischu einmarschiert, der als Hochburg der Radikalislamisten galt, sagte der Sprecher der AU-Mission, Paddy Ankunda. Die Rebellen hätten sich zuvor ohne Widerstand aus dem Gebiet zurückgezogen.

"Ich habe schwer bewaffnete Truppen der Afrikanischen Union und Panzer der Regierung gesehen, während die Al-Shabaab-Kämpfer in einem Konvoi geflohen sind", sagte Anwohner Elmi Osman der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hätten sich Tausende Bürger und Binnenvertriebene in der Region vor den drohenden Kämpfen in Sicherheit gebracht.

Ausgangspunkt für Operationen in Mogadischu

Die Al-Shabaab ("Die Jugend") hatte den an einer wichtigen Verkehrsader gelegenen Ort als strategischen Ausgangspunkt für Operationen in Mogadischu genutzt, nachdem die Miliz im vergangenen Jahr aus der Hauptstadt vertrieben worden war.

Die Gruppe kämpft seit 2007 gegen die Übergangsregierung in Mogadischu. Seit dem vergangenen Jahr ist sie jedoch immer mehr unter Druck geraten. Neben der AU sind auch kenianische Soldaten im Süden des Landes und äthiopische Truppen im Westen Somalias aktiv, um die Rebellen zu bekämpfen. Dennoch führen die Al-Shabaab-Kämpfer weiterhin Selbstmordanschläge in von der Regierung kontrollierten Gebieten aus. (APA, 25.5.2012)