Das ehemalige Kaufhaus Miglbauer vor dem Perspektivenwechsel.

Foto: Perspektiven Attersee

Die Fotografien von Fruhauf zeigen symbolhaft, was sich hinter den Fassaden der alten Geschäftslokale befindet - ein freier (Ideen-)Raum.

Foto: Perspektiven Attersee

Die zunehmende Verödung von dörflichen Strukturen und Kleinstädten in ihrem Kern ist ein allgemeines und weitreichendes Phänomen. Und die Zahl der ungenutzten und leerstehenden Gebäude steigt.

2011 erregte das Debüt der künstlerischen Bespielung kommerzieller Leerstände durch die großformatigen Architekturfotografien von Edith Maul-Röder Aufsehen in dem kleinen Ort Attersee am Attersee. Dieses Jahr geht der künstlerische Versuch der Attraktivierung durch die kreative Thematisierung der leeren Geschäftslokale in die zweite Runde.

Leerstand als Chance

Aus zehn Bewerbungen wurde diesmal der international renommierte Experimentalfilmer Siegfried A. Fruhauf ausgewählt. Seine speziell für Attersee konzipierte Arbeit verdeckt oder kaschiert die Leere des Raums nicht, sondern macht sie zum Motiv. Fruhaufs Arbeit zielt auf die Entdeckung der Leere als Potential für die Schaffung neuer Ideen. Er möchte zeigen, dass man einen Leerstand auch als Freiraum verstehen kann.

Die Fotografien auf den Flächen vor den Hausfassaden zeigen als Platzhalter symbolhaft, was sich dahinter befindet - nämlich ein freier Raum - und heben die gegenwärtige Problematik der Verödung der Dorfzentren ins Bewusstsein. (red, derStandard.at, 25.5.2012)