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Tim Cook, 51, ist seit August 2011 CEO von Apple

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Tim Cook während einer Präsentation

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Besuch bei Foxconn

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Viel weiß man über Tim Cook nicht. Der 51-jährige ist weder durch skandalöse Aussagen, noch durch revolutionäre Produktdesigns bekannt geworden. IBM und Compaq stehen in seinem Lebenslauf und zehn Jahre nach Abschluss seines Industrial Engineering Studiums kam Cook schlussendlich 1998 zu Apple. Tim Cook wurde von niemand geringerem als Steve Jobs selbst angeworben. Sieben Jahre nach seinem Start bei Apple wurde Cook COO.

Der eigene individuelle Führungsstil

Seit 24. August 2011 ist Tim Cook offizieller Nachfolger von Steve Jobs und somit CEO von Apple. Das Erbe, das Cook angetreten hat, ist ein schwieriges. Abgesehen von den Anforderungen, die er in seiner neuen Position erfüllen muss und Erwartungen, denen er gerecht werden sollte, schwingt der eigene individuelle Führungsstil - wenn auch unbewusst - mit. Wie anders und individuell Tim Cook ist, erläutert CNN: Während eines Besuchs von Apple Investoren in Silicon Valley, redete Tim Cook während eines Vortrags kein einziges Mal drein und sah kein einziges Mal auf sein Smartphone. Allein die Tatsache, dass sich Apples Führungsspitze nun tatsächlich mit Investoren auseinandersetzt, hat viele überrascht.

Im Sinn von Apple

Nach dem Vortrag stand Cook für jede Frage mit einer Antwort bereit. Er war sich seiner selbst und seines Weges sicher, so CNN. Äußerungen über andere Unternehmen hat man bei Steve Jobs eher selten gefunden. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger scheut Cook sich nicht davor Facebook oder gar Amazon auch als Konkurrenten zu bezeichnen und das Kindle als wettbewerbsfähig zu deklarieren. Es sieht so aus, als würde Cooks Führungsstil der offenere sein. Viele der Agenden, die Steve Jobs einfach ausgelassen hat, nimmt Tim Cook mit Elan auf. Er handelt nicht immer im Sinne von Steve Jobs, aber immer im Sinne von Apple. Ob Steve Jobs nach den negativen Schlagzeilen rund um Apple-Zulieferer Foxconn den Betrieb persönlich besucht hätte, ist fraglich. Tim Cook nahm sich dieser Sache jedoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit an.

Innovations-Druck und untypische Entwicklungsprozesse

In Zahlen lässt sich Cooks Erfolgskurs auch ausdrücken, wie CNN schon öfters festgestellt hat: In den ersten drei Monaten nach Cooks Amtsübernahme hat Apple 31 Milliarden Dollar Gewinn gemacht, 89 Millionen iPhones und 38 Millionen iPads verkauft. Der Zeitpunkt war für Cook eben günstig, doch der Druck steigt. Die Veröffentlichung eines neuen und innovativen Produkts wird erwartet. Und in der Entwicklung werden neue Prioritäten gesetzt. So wurden unter Jobs Produktmanagement und Supply-Management selten in die Entwicklungsprozesse von Produkten eingebunden. Absolut untypisch für Apple, denn eigentlich wollte Jobs immer so wenige Leute wie möglich an einem Produkt arbeiten lassen. Auch aus Angst vor Streit unter den Entwicklern. Unter den Mitarbeitern ist Cook auf jeden Fall beliebt. Der 51-jährige setzt sich auch in der Kantine zu seinen Mitarbeitern und macht den ein oder anderen Witz. Angst, wie vor Jobs, herrscht hingegen nicht, obgleich der geniale Apple-Gründer mindestens genauso geliebt und geschätzt wurde. (iw, derStandard.at, 25.5.2012)