Der Tarantulafalke (Pepsis formosa) sieht schon so aus, als könnte er einem unsägliche Schmerzen bereiten. Aber es geht sogar noch schlimmer...

Foto: DaveHood

Der Sommer steht vor der Tür und so steigt mit den Temperaturen auch die Wahrscheinlichkeit, dass man Opfer einer Insektenattacke wird. Während Gelsen einem allenfalls lästiges Jucken bescheren, macht man bei Konfrontationen mit Wespen, Bienen und Ameisen in unseren Breiten schon mal die eine oder andere Erfahrung der schmerzhafteren Art. Will man jemandem den Effekt eines durchschnittlichen Insektenstiches mitteilen, so reichen in der Regel Ausdrücke wie "brennen" oder "heftiges beißen".

Hat man das Pech, von einem sogenannten Tarantulafalken – eine in Lateinamerika heimische Wespenart der übelsten Sorte – gestochen zu werden und will man davon berichten, dann wird man auf ein Schmerz-Vokabular ganz anderen Kalibers zurückgreifen müssen. Der mehr als selbstaufopfernden Arbeit von Justin O. Schmidt ist es zu verdanken, dass es dieses wissenschaftlich fundierte Vokabular tatsächlich gibt und wir den Stich einer Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) heute mit "heiß und rauchig" klassifizieren können. Der Insekten-Experte hat sich in den 1980er Jahren von über 150 Insekten malträtieren lassen, um auf dieser Grundlage einen entsprechenden Schmerzindex, der von 0 bis 4 reicht, zu erstellen. Der Blog "io9.com" hat zehn stechende Insekten herausgegriffen und deren Fähigkeit, Schmerzen zu bereiten, nach dem Schmidt-Index geordnet. Mit 4+ unangefochtener Spitzenreiter ist übrigens die südamerikanische 24-Stunden-Ameise. Ihr Stich fühlt sich angeblich an, als würde man bei lebendigem Leibe verbrennen – und das für 24 Stunden...

--> io9.com: 10 Painful Insect Stings, as Measured by Science

(red, derstandard.at, 26.05.2012)