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Die größte jemals gefundene Lederschildkröte wog fast eine Tonne - mehr als doppelt soviel wie die berühmten Riesenschildkröten von Galapagos.

Foto: REUTERS/Tim Wimborne

San Francisco - Die zunehmend Erderwärmung könnte für jede zweite junge Lederschildkröte das vorzeitige Ende bedeuten: Schon derzeit schlüpfen weniger Tiere in warmen und trockenen Jahren, wie sie etwa in Folge des El Niño-Klimaphänomens auftreten, wie US-amerikanische Forscher im Online-Fachjournal "PLoSOne" berichten. Die mit bis zu zweieinhalb Metern Länge größten Schildkröten der Welt gelten bereits als stark gefährdet.

Pilar Santidrian Tomillo und ihre Mitarbeiter von der Drexel Universität in Philadelphia (USA) hatte von 2004 bis 2010 den Bruterfolg von Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) an einem Strand in Costa Rica beobachtet und in Beziehung zu den Umweltdaten dieser Jahre gesetzt. Lederschildkröten vergraben ihre Eier 60 Zentimeter tief in weichem Sand, wo die Eier durch die gespeicherte Wärme ausgebrütet werden. Die winzigen Jungtiere stoßen sich nach dem Schlüpfen empor und versuchen in einem mühsamen Marsch, das Meer zu erreichen.

Der Schlupferfolg der Jungtiere werde stark von der Temperatur und Feuchtigkeit des Sandes bestimmt, erklärten die Forscher. In Jahren, die von einem El Niño bestimmt waren, herrschte in Costa Rica allgemein eine höhere Temperatur und es fielen weniger Niederschläge. Dies führte zu deutlich weniger überlebenden Jungtieren. Die vom Weltklimarat für Costa Rica vorhergesagte dauerhafte Erwärmung und zunehmende Trockenheit führt nach Daten der Forscher dazu, dass die Überlebensrate der jungen Lederschildkröten dort in den kommenden 100 Jahren um 50 bis 60 Prozent zurückgeht. (APA/red, derStandard.at, 26.5.2012)