Ein ungleiches Paar entdeckt seine Vergangenheit: Tommy Lee Jones und Will Smith in "Men in Black 3" von Barry Sonnenfeld.

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Wien - Die Agenten K (Tommy Lee Jones) und J (Will Smith), die gegen extraterrestrische Terroristen kämpfen, sind auch schon ein altes Paar - die Liebe zwischen dem maulfaulen Countryfan und der Quasselstrippe ist etwas erkaltet, und die beruflichen Herausforderungen sind auch nicht mehr ganz so heiß.

Rechtzeitig zu Filmbeginn ist deshalb ein übel aussehender Übeltäter namens Boris die Bestie aus einem Mondhochsicherheitsgefängnis ausgebrochen. Er ist der letzte und böseste seiner Art. Um ihn zu stoppen, muss J bald darauf einen Sprung in die Vergangenheit wagen und genau am 15. Juli 1969 in New York landen. Will Smith findet sich also in seinem schmalen schwarzen Retro-Anzug in einem Aufzug im Chrysler Building wieder.

Ohne weitere Verzögerung oder Verzückung über das "Mad Men"-Ambiente muss er dann den jungen K (verkörpert von Josh Brolin) finden und diesen davon überzeugen, dass er mit einem kleinen Eingriff die Zukunft des ganzen großen Planeten sichern wird.

Barry Sonnenfelds dritter Aufguss von "Men in Black" kommt fünfzehn Jahre nach Teil eins und in 3-D. Kein Wunder, dass man da übers Altern und die vierte Dimension nachzudenken beginnt. Das Sequel, in dem sich ein Prequel versteckt, hätte Potenzial. Hier reicht es aber bloß für Enthüllungen wie jene, dass unter Andy Warhols blonder Perücke ein Undercoveragent die Factory führt.

Will Smith dominiert Tonspur und Bildzentrum (wie weiland die Hiphopper in Hype-Williams-Videos). Den Rest erledigt die CGI-Abteilung. Trotz all der Kreaturen aus dem All, trotz eines freundlichen, Louis de Funès ähnelnden Fremden (Michael Stuhlbarg) oder eines Miniauftritts von David Rasche ("Sledge Hammer") hält sich der Spaß in den engen Grenzen konservativer Familienunterhaltung von anno dazumal.

Gegen Zeitfrakturkopfschmerz, den man bei Zeitmaschinenkontakt bekommt, hilft übrigens Schokomilch, gegen diesen Film empfehlen wir Bettruhe. (Isabella Reicher, DER STANDARD, 24.5.2012)