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Polizeifoto der am 1. Mai sichergestellten "Rohrbomben".

Foto: Police Berlin/AP/dapd

Nach der diesjährigen 1.-Mai-Demo in Berlin meldete Polizeipräsidentin Margarete Koppers, man habe drei "hochgefährliche Rohrbomben" sichergestellt. Medien spekulierten über die Absichten der Bombenbauer, Innensenator Frank Henkel sprach von einer neuen "Stufe des Hasses".

Nun stellte sich heraus, dass die "Sprengsätze" harmlos waren. Laut Koppers waren es Nebelkerzen, die nicht explosionsfähig waren. Es läuft ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt.

Der Schnelltest bei der chemischen Analyse sei erstmals nicht richtig gewesen, sagte Koppers. Das habe letztlich zu ihrer falschen Einschätzung der Gefährlichkeit sowie zur Information der Öffentlichkeit geführt. Erst am 3. Mai waren die gefundenen Substanzen in den Rohren untersucht worden. Innensenator Henkel sagte, die Analyse hätte sofort angeordnet werden müssen.

Sprengstoffexperten sollen Polizei begleiten

Die Polizei räumte daraufhin interne Informationspannen ein und kündigte Konsequenzen an. Polizeipräsidentin Koppers sagte am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses, künftig würden Sprengstoffexperten bei jedem größeren Polizeieinsatz dabei sein.

Einsatzleiter Jürgen Klug sprach von Schwachstellen bei der Polizei. So sei er unmittelbar nach den "Bombenfunden" nicht informiert worden, weil die Rohre zunächst als nicht brisant eingeschätzt worden seien. Die Beamten, die die angeblichen Bomben fanden, trugen sie auch mehr als eine Stunde mit sich herum. Erst bei der späteren und vorläufigen chemischen Analyse habe es zunächst Hinweise auf einen explosiven Stoff gegeben. (red, derStandard.at, 23.5.2012)