Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei moderatem Volumen mit klar tieferen Notierungen beendet. Der ATX rutschte 48,6 Punkte oder 2,47 Prozent auf 1.920,19 Einheiten ab und schloss damit am Tagestief. Die tatsächliche Entwicklung des Leitindex lag rund 40 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.960 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,21 Prozent, DAX/Frankfurt -2,36 Prozent, FTSE/London -2,33 Prozent und CAC-40/Paris -2,58 Prozent.

Der ATX musste nach den jüngsten Zugewinnen nun wieder an Terrain abgeben. Vor allem die wieder gestiegenen Sorgen um einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands drückten auf die Märkte. Marktteilnehmer verwiesen hier auf Medienberichte, wonach der ehemalige griechische Ministerpräsident Papademos einräumte, das Land erwäge Vorbereitungen für einen Austritt.

Zudem hat eine Arbeitsgruppe der Euro-Länder Kreisen zufolge die Regierungen aufgefordert, nationale Notfallpläne für den Fall eines Austritt Griechenlands aus der Währungsgemeinschaft auszuarbeiten, wurde bekannt. Für Zurückhaltung unter den Investoren sorgte auch der am Abend noch anstehende EU-Sondergipfel zur Schuldenkrise.

Marktbeobachter verwiesen auch auf einen Bericht der Haushaltsabteilung des US-Kongresses. Demnach warnt das Congressional Budget Office vor einem Wirtschaftsabschwung, sollten die noch von der Bush-Regierung verfügten und in Kürze auslaufenden Steuersenkungen nicht verlängert werden und Griechenland tatsächlich aus der Eurozone austreten.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte nahezu alle Sektoren im roten Bereich. Zu den größten Verlierern zählten Rohstoff-Titel. In Wien mussten voestalpine in dem schwachen Branchenumfeld ein Minus von 4,07 Prozent auf 21,07 Euro verbuchen.

Auch Bankwerte und Versicherer fanden sich europaweit auf den Verkaufslisten der Investoren. Unter den heimischen Branchenvertretern büßten Erste Group 4,33 Prozent auf 14,37 Euro ein und Raiffeisen verloren 2,58 Prozent auf 23,19 Euro.

Bei den Versicherern verloren UNIQA bei geringen Umsätzen leicht um 0,36 Prozent auf 12,38 Euro. Vienna Insurance Group fielen nach Vorlage von Quartalszahlen deutlicher um 2,48 Prozent auf 28,30 Euro.

Ergebnisse gab es auch vom Flughafen Wien und Schoeller-Bleckmann. Der Flughafen blickt auf ein erfolgreiches erstes Quartal zurück. Die Aktie sank dennoch 0,78 Prozent auf 32,90 Euro. Auch Schoeller-Bleckmann konnte Umsatz und Gewinn im ersten Quartal dank der robusten Branchenkonjunktur steigern. Die Anteilsscheine des Ölfeldausrüsters korrigierten nach den deutlichen Vortagesgewinnen jedoch 4,19 Prozent nach unten auf 64,91 Euro.

Schwächer zeigten auch Telekom Austria und sanken 2,21 Prozent auf 7,74 Euro. Die Hauptversammlung der Telekom hat den Vorstand und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2011 entlastet. Auch die vom Vorstand vorgeschlagene Dividende von 38 Cent je Aktie wurde von der Aktionärsversammlung beschlossen. (APA, 23.5.2012)

Die zehn größten Kursgewinner von Mittwoch:

      1. HTI HIGH TECH INDUSTRIES AG       +5,71 Prozent
      2. PALFINGER AG                      +1,66 Prozent
      3. MIBA AG VZ KAT. B                 +1,48 Prozent
      4. AMAG AUSTRIA METALL AG            +0,78 Prozent
      5. BWT AG                            +0,74 Prozent
      6. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG       +0,56 Prozent
      7. S IMMO AG                         +0,50 Prozent
      8. TEAK HOLZ INT. AG                 +0,03 Prozent
      9. AGRANA BETEILIGUNGS-AG            +0,02 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Mittwoch:

      1. ERSTE GROUP BANK AG               -4,33 Prozent
      2. SCHOELLER-BLECKMANN AG            -4,19 Prozent
      3. VOESTALPINE AG                    -4,07 Prozent
      4. KAPSCH TRAFFICCOM AG              -2,72 Prozent
      5. STRABAG SE                        -2,65 Prozent
      6. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG      -2,58 Prozent
      7. RHI AG                            -2,55 Prozent
      8. VIENNA INSURANCE GROUP AG         -2,48 Prozent
      9. FRAUENTHAL HOLDING AG             -2,38 Prozent
     10. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD         -2,37 Prozent