Gestensteuerung ohne Eingabegeräte hat sich in den vergangenen Jahren vor allem auf dem Spielesektor mit Microsofts Kinect etabliert. Das Startup Leap Motion will die Bewegungssteuerung nun auf das nächste Level heben und hat mit Leap ein neues System zur 3D-Gestensteuerung vorgestellt.
200-mal genauer als bisherige Lösungen
Leap soll es Nutzern ermöglichen ihren Computer durch Handbewegungen in der Luft mit einer Genauigkeit von einem Millimeter zu steuern, berichtet Cnet. Laut den Entwicklern ist Leap 200-mal genauer als andere Lösungen am Markt. Das System erzeugt einen "dreidimensionalen Interaktions-Raum" von etwa 0,1 Kubikmeter, in dem der Nutzer seine Hände frei bewegen kann.
Schreiben, spielen, navigieren
Das System soll dabei sowohl für professionelle Anwendungen etwa in Medizin oder Architectur, wie auch PC-Programme und Games genutzt werden können. Leap besteht aus einer Software-Plattform und einem kleinen Gerät für Windows und Mac OS, das über USB an den Computer angeschlossen wird. In einem Video demonstriert Leap Motion die Möglichkeiten.
So wird gezeigt wie mit Leap bereits durch Betriebssystem und Browser navigiert werden kann. 3D-Objekte können in der Luft bewegt werden. Dokumente lassen sich handschriftlich signieren und auch die Steuerung von Spielen wie First-Person-Shootern oder 2D-Games wie Angry Birds ist möglich.
Niedriger Preis und App Store
Der offizielle Marktstart ist für 2013 anvisiert. Eine limitierte Stückzahl kann bereits vorbestellt werden. Das Besondere daran: von Anfang an soll das System nur rund 70 US-Dollar kosten. Microsofts Kinect für Windows, das ab Juli in Österreich erhältlich ist, soll 249 Euro kosten. Zudem soll es für Entwickler offen sein, die eigene Apps dafür programmieren sollen. Leap Motion will die Apps über einen eigenen App Store anbieten und so ein Ökosystem für die Plattform aufbauen. Die Entwickler-Community soll sich bereits jetzt sehr interessiert an der neuen Plattform zeigen. (red, derStandard.at, 22.5.2012)