Bild nicht mehr verfügbar.

Schmied zu den Bildungsstandards: "Die einzelne Schule kann sehen, wo sie im Österreich-Schnitt steht."

Foto: APA/Pfarrhofer

Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

"Zum ersten Mal in der Schulgeschichte werden Kompetenzen abgeprüft. Das ist ein Meilenstein in der Schulentwicklung", sagte Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Montag. Im Zuge der neu eingeführten Bildungsstandards werden am Mittwoch 90.000 Schüler der 8. Schulstufe österreichweit im Fach Mathematik getestet. Das österreichische Schulsystem werde dadurch Qualitätstests unterzogen. "Das ist ein Qualitätszyklus wie er in der Wirtschaft Gang und Gäbe ist."

Es gehe darum, eine "wertschätzende Feedback-Kultur" zu etablieren. Schulen sollen zu lernenden Organisationen gemacht werden.

Keine Rankings

Öffentlich einsehbar sollen die Ergebnisse vorerst nicht sein, sie werden auch nicht in die Benotung einfließen und es werden keine Rankings veröffentlicht. Die Schüler erhalten ihre Einzelergebnisse, der Lehrer erhält sie in anonymisierter Form. "Die einzelne Schule kann sehen, wo sie im Österreich-Schnitt steht", so Schmied. 

Die Entwicklungskosten belaufen sich für die Jahre 2008 bis 2011 auf 11 Millionen Euro. Die Implementierung kostet zusätzlich 25 Millionen Euro.

Schultypen nicht gegeneinander ausspielen

"Es ist ein ressourcenintensives Projekt", gab Schmied zu. Aber es führe zu Qualitätssicherung. "Die Schüler werden vertraut damit, sich regelmäßig externen Prüfungen zu stellen." Für die Zukunft will Schmied nicht ausschließen, dass die Bildungsstandards weiterentwickelt und ausgebaut werden. "In der jetzigen Phase sind sie aber ein Instrument der Schulentwicklung", stellt sie klar. "Wir leben in einer Welt der Rating-Agenturen und Rankings, aber die Ergebnisse der einzelnen Schulstandorte werden nicht bekannt gegeben."

Sie will dadurch auch verhindern, dass einzelne Schultypen - also die AHS-Unterstufe und die Neue Mittelschule - gegeneinander ausgespielt werden. (rwh, derStandard.at, 21.5.2012)