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Raiffeisen-Chef Rothensteiner hält nichts von einem Euro-Austritt Griechenlands.

Foto: AP/Ronald Zak

Wien - RZB-Chef Walter Rothensteiner warnt eindringlich vor einem Euro-Ausstieg Griechenlands. Bei einem Währungswechsel müsste das Land eine Woche lang alle Banken und Bankomaten zusperren, erklärte der Bankenobmann in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier", das würde "ganz bestimmt das pure Chaos" ergeben. Eine Ansteckungsgefahr für Spanien oder Italien sieht der baldige Raiffeisen-Generalanwalt hingegen nicht. 

"Technisch schwer vorstellbar"

"Für mich ist der griechische Abschied vom Euro noch nicht gegessen", erklärte Rothensteiner, "man muss sich nur vorstellen, was das im Konkreten bedeuten würde. Das Land müsste zumindest eine Woche lang alle Banken und Bankomaten zusperren, das Land hermetisch abdichten, damit die Griechen nicht die letzten Euro außer Landes bringen. Das würde ja ansonsten jeder machen. Das ist also schon rein technisch schwer vorstellbar und auch die Schulden Griechenlands wird es weiter geben. Vor allem waren wir immer stolz, dass wir im Euro-Raum keine Wechselkursschwankungen haben, gerade für Lieferanten ist das ein enormer Vorteil. Aber genau das starten wir jetzt wieder, sollte Griechenland zur Drachme zurückkehren."

Eine Folgewirkung für Spanien und Italien befürchtet Rothensteiner indes nicht: "Spanien und Italien haben ganz andere Wirtschaftskapazitäten als Griechenland. Wenn die Griechen aber jetzt noch einen Währungsumtausch machen, dann ist auch der heurige Tourismus tot. Als Urlauber weiß man ja nicht, ob man genau in die Phase reinkommt, wo alles hermetisch abgeriegelt wird." (APA, 20.05.2012)