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Diese Regierung bekommt schlechte Noten in der Bevölkerung - prinzipiell halten die Österreicherinnen und Österreicher eine rotschwarze Koalition aber für sinnvoll

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Die FPÖ hat an Vertrauen verloren

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Linz - Nur 18 Prozent der Österreicher würden die derzeitige Bundesregierung im Amt bestätigen, wenn es eine Wahl zwischen der Regierung und der Opposition gäbe. Das ist eine Umkehrung des Zahlenverhältnisses, das im Februar 2009 erhoben wurde, als die Neuauflage der rot-schwarzen Koalition jung war. Damals standen 54 Prozent der Wahlberechtigten hinter der Regierung, nur 18 Prozent wollten ihr keine Chance geben.

Dabei gilt es im Auge zu behalten: Die Wahlberechtigten glauben zwar immer weniger an die Reformierbarkeit des politischen Systems, auch immer weniger an dessen Exponenten - aber die Alternative aus der Opposition überzeugt auch nicht wirklich.

Weiterhin wünschen sich mehr als jeder zweite Befragte die SPÖ und die ÖVP in der Regierung - allerdings ist der Wunsch nach einer grünen Regierungsbeteiligung in nur einem Jahr von 45 auf 63 Prozent gestiegen.

FPÖ weniger beliebt

Die Grafik zeigt: Der Wunsch nach einem Eintritt der Freiheitlichen in die Regierung ist seit der Vergleichsumfrage im Mai 2011 zurückgegangen, von 43 auf 37 Prozent. Eine genaue Analyse der Daten zeigt, dass die Wähler aller anderen Parteien dagegen sind, die FPÖ in die Regierung zu nehmen, auch bei den nicht deklarierten Befragten ist eine Mehrheit gegen einen FPÖ-Regierungseintritt. Dafür würden 33 Prozent den Piraten und 29 Prozent Frank Stronach (oder einer von ihm geführten Partei) einen oder mehrere Regierungssitze einräumen.

Die von Market in der Vorwoche für den Standard bei 400 Wahlberechtigten durchgeführte Umfrage zeigt, dass 62 Prozent nicht wissen, wofür Frank Stronach politisch steht - nur 38 Prozent können ihn einordnen. Market fragte weiter: "Und wenn Frank Stronach für den Nationalrat kandidiert, würden Sie ihm einen Einzug in den Nationalrat wünschen, oder sollte Frank Stronach vorläufig nicht ins Parlament?" Darauf sagten 62 Prozent, sie wollten Stronach (noch) nicht im Parlament.

38 Prozent aber wünschen ihm einen Einzug in den im kommenden Jahr neu zu wählenden Nationalrat. Das steckt zwar den erreichbaren Wählerkreis sehr weit - aber es sagt wenig über die Chancen aus, die eine Kandidatur von Stronach oder den Piraten in einem wirklichen Wahlkampf hätte, betont Market-Chef Werner Beutelmeyer. Selbst gut in den Medien verankerte Persönlichkeiten wie Fritz Dinkhauser, Hans-Peter Martin oder Richard Lugner könnten bei Nationalratswahlen (anders als bei anderen Wahlen) kaum punkten.  (Conrad Seidl, DER STANDARD, 21.5.2012)