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Der wahrscheinliche neue Präsident Danilo Medina.

Foto:Ricardo Arduengo/AP/dapd

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6,5 Millionen Stimmberechtigte wählten den neuen Präsidenten der Dominikanischen Republik.

Foto: Reuters/Stringer

Santo Domingo - Der Kandidat der Regierungspartei PLD, Danilo Medina (60), hat am Sonntag bei der Präsidentenwahl in der Dominikanischen Republik einen klaren Sieg errungen. Nach Auszählung von 97 Prozent der Wahlurnen erreichte der Vertraute des scheidenden Amtsinhabers Leonel Fernández 51 Prozent der Stimmen. Das teilte die Zentrale Wahlbehörde am Montagmorgen (Ortszeit) in Santo Domingo mit.

Für Medinas schärfsten Konkurrenten, Ex-Präsident Hipolito Mejia (71) von der Dominikanischen Revolutionären Partei (PRD), votierten demnach 46 Prozent der Wähler. Die oppositionelle PRD weigerte sich, die offiziellen Resultate anzuerkennen, und erklärte, Mejia habe die Wahl gewonnen. Wegen des Widerstandes der Opposition verzichtete die Wahlbehörde zunächst darauf, Medinas Sieg offiziell zu verkünden.

Die Wahlbehörde, die von einem Mitglied der Regierungspartei geleitet wird, habe die Ergebnisse zugunsten der Dominikanischen Befreiungspartei (PLD) verändert, kritisierte der Leiter der PRD-Wahlkampagne, Cesar Cedeno. "Wir werden abwarten, bis wir die letzten Dokumente haben, um dem Land zu sagen, wie hoch Hipólito Mejía gewonnen hat", sagte er.

"Rückkehr des Totalitarismus"

Medina twitterte am Morgen: "In diesen Wahlen hat das dominikanische Volk Bürgersinn und Reife bewiesen." Mejía dagegen sprach nach einem Bericht der Zeitung "Listin Diario" von einer "Rückkehr in den Totalitarismus".

Nach Angaben internationaler Wahlbeobachter war der Urnengang ohne große Zwischenfälle verlaufen. Allerdings berichteten sie von Unregelmäßigkeiten wie dem Kauf von Stimmen. So sollen Wähler mit Geldgeschenken überredet worden sein, ihre Ausweise zu verkaufen. Nach Angaben der unabhängigen dominikanischen Wahlbeobachtergruppe Participacion Ciudadana verlief die Stimmabgabe in mehr als 80 Prozent der Wahlzentren ohne Probleme.

Medina gilt als Vertrauter von Fernández, dessen Frau Margarita Cedeno künftig Vizepräsidentin sein wird. Er hatte sich bereits im Jahre 2000 um das höchste Staatsamt beworben, war aber Mejía unterlegen, der von 2000 bis 2004 an der Spitze des Landes stand. Fernandez durfte nach zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren. Er war auch schon von 1996 bis 2000 Präsident gewesen und hat das Land, das sich mit Haiti die Karibikinsel Hispaniola teilt, damit insgesamt zwölf Jahre regiert. (APA, 21.5.2012)