Oliver Jeffers: Der unglaubliche kleine Bücherfresser

Foto: Aufbau Verlag

Henry liebt Bücher. So sehr, dass der Bub sie essen mag. In echt. Nicht ein bisschen, sondern samt Einband. Anfangs versucht er bloß "ein einzelnes Wort, nur so als Test. Als Nächstes probierte er einen ganzen Satz, und dann eine ganze Seite".

Weil das offenbar so gut geschmeckt hat, wurde aus Henry Der unglaubliche kleine Bücherfresser, wie auch gleich das Buch von Oliver Jeffers heißt. Der Aufbau Verlag hat sich zusätzlich bemüht, ein ganz besonderes Buch zu gestalten. Jeffers Bücherfresser gibt es hier in der Pop-up-Version. Gedacht ist es für Kinder ab dem dritten Lebensjahr.

Beim Öffnen der einzelnen Seiten ist, wie immer bei dieser Art von Büchern, allerhöchste Vorsicht geboten. Einmal aufgeklappt, kann an Laschen gezogen, und es können Kartonteile aufgeklappt werden. Eine fantastische Welt eröffnet sich dem Leser.

Das Pop-up-Buch muss zumindest zweimal hintereinander angesehen werden: zuerst die Bastelei bestaunend, dann die Geschichte erschließend. Wenig überraschend wird dem kleinen Henry dann doch schlecht vom vielen Bücheressen. Es steigt die Erkenntnis hoch, dass Lesen besser ist als Verspeisen - und man Bücher auch anders verschlingen kann. Nur manchmal packt Henry doch noch der Hunger. Dann kann es schon sein, dass ein Eckchen fehlt. Aber das ist ja vergleichsweise harmlos. (Peter Mayr, DER STANDARD, 19.5.2012)