Wien - Die Manager der Hypo Tirol, die wegen ihres Italiengeschäfts rund 125 Mio. Euro wertberichtigen müssen, bekommen von der EU-Kommission ein paar Auflagen in ihren sowieso schon schweren Rucksack gepackt.

Die Kommission führt wegen der Kapitalspritze für die Landesbank (230 Millionen Euro) ein Beihilfeverfahren, und sie erwartet nun die Erfüllung etlicher Auflagen. Die Bank muss demnach (wie sie es antizipiert hatte) Geschäftsfelder in Deutschland, der Schweiz und Italien schließen, wird nur noch in Südtirol aktiv sein. Das Eigenkapital muss durch Reduktion der Bilanzsumme gestärkt werden, es gibt ein Erwerbsverbot für Mitbewerber und Verbot der Preisführerschaft. Bei den Wertpapieren wird weiterhin gebremst: Die Hypo-Banker planen, das Volumen, das von 2008 auf 2011 von 4,7 Mrd. Euro auf 3,3 Mrd. zurückgefahren wurde, in den nächsten drei Jahren auf 1,7 Mrd. Euro zu senken.

Was die Arbeit des Exvorstands betrifft, haben die jetzigen Bankchefs unter Markus Jochum entgegen ersten Wortmeldungen keine strafrechtlich relevanten Sachverhalte gefunden. Bei den Zahlenwerken der Vorjahre allerdings haben sie, weil nicht gemäß IFRS-Regeln bilanziert wurde, erwogen, die (vom Wirtschaftsprüfer testierten) Bilanzen wieder aufzumachen. Das soll nun allerdings nicht geschehen.

Die Beziehung von Alt- zu Neuvorstand bleibt jedenfalls getrübt: Kommunikation gibt es nach wie vor keine. (gra, DER STANDARD; 19./20.5.2012)