Bukarest - Weil eine Erhöhung der Förderabgabe vor dem Jahr 2014 rechtlich nicht möglich ist, will Rumänien die Ölkonzerne im Land ab 2013 mit einer Sondersteuer belegen, die in den rumänischen Medien auch als "Robin-Hood"-Steuer bezeichnet wird. Ein entsprechendes Gesetz werde noch heuer verabschiedet, kündigte Wirtschaftsminister Daniel Chitoiu laut rumänischen Medienberichten an. Das Gesetz ist vor allem gegen die OMV-Tochter Petrom gerichtet, die der Minister zuvor ultimativ aufgefordert hatte, "freiwillig" einer Erhöhung der Förderabgabe noch vor 2014 zuzustimmen.

Die als zu niedrig betrachteten Förderabgaben sollen an das europäische Niveau angepasst werden, so der Minister. Die noch bis Ende 2014 geltenden Abgabensätze wurden 2004 durch den Privatisierungsvertrag mit der OMV geregelt, durch den der österreichische Konzern die damals staatliche Petrom übernommen hatte.

Die angekündigte Sondersteuer würde vor allem die OMV-Tochter Petrom treffen. Während nämlich die OMV-Konkurrenten MOL, Lukoil und Rompetrol Verluste geschrieben haben, verzeichnete die OMV-Petrom 2011 einen Rekordprofit von 886 Mio. Euro. (APA, 18.5.2012)