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104 Mrd. US-Dollar ist Facebook an der Börse wert. Umgelegt auf die 900 Millionen aktiven Nutzer des sozialen Netzwerkes, ist jeder einzelne Facebook-User 115 Dollar (90,7 Euro) wert. Allerdings verdiente der IT-Konzern pro "Freund" lediglich gut einen Dollar - bei einem Gesamtgewinn von einer Milliarde Dollar im Jahr 2011. Damit ist jeder User mehr als hundertmal so viel wert wie jährlich mit ihm verdient wird.

Werbekunden

Facebook macht 85 Prozent seiner Einnahmen (Umsatz 2011: 3,7 Mrd. Dollar) mit Werbung. Pro Nutzer setzte die Internetseite damit 4,1 Dollar um. Für Werbekunden kostet jeder Mausklick auf eine Anzeige pro Land unterschiedlich viel: In Österreich waren es am Freitag 42 US-Cent, in den USA 93 Cent. Der Preis für tausend Sichtkontakte liegt im Schnitt zwischen 20 und 30 Dollarcent.

Das IT-Unternehmen nimmt bei seinem Sprung auf das Handelsparkett 16 Mrd. Dollar ein - mit Mehrzuteilungsoption können es sogar 18,4 Milliarden Dollar werden. 421 Mio. Aktien werden an der Wall Street am Freitag an der Technologiebörse Nasdaq erstmals gehandelt. Aber: Würde jeder Facebook-User an der Börse eine Aktie kaufen wollen, bekäme er nicht einmal die Hälfte eines Anteilsschein. Der Ausgabepreis pro Aktie beträgt 38 Dollar.

Mehr Wert als HP und Dell zusammen

Facebook ist damit mehr wert als die Computer-Riesen Hewlett-Packard und Dell zusammen. Mit einer Börsenkapitalisierung von rund 104 Mrd. Dollar reiht sich Facebook an der 38. Stelle der weltweit wertvollsten Unternehmen ein. Am meisten wert ist Apple mit 509 Mrd. Dollar, Konkurrent Microsoft ist mit 251 Mrd. Dollar nur halb so viel wert. Google hat an der Börse aktuell einen Marktwert von 204 Mrd. Dollar. Im Vergleich: Österreichs teuerstes Unternehmen, der Mineralölkonzern OMV, weist eine Börsenkapitalisierung von 9 Mrd. Dollar auf.

Facebook stemmte den größten Börsengang eines Internet-Unternehmens aller Zeiten. Der US-Internetgigant Google erzielte 2004 nur knapp zwei Milliarden Dollar. Die Nummer eins ist - bis zum geplanten Handelsstart von Facebook - noch der deutsche Chipkonzern Infineon, der Daten von Reuters zufolge im Jahr 2000 mit seinem Marktdebüt 5,9 Milliarden Dollar erlöste. Branchenübergreifend ist der Facebook-IPO einer der zehn größten Börsengänge. Von den Einnahmen fließen Facebook selbst nur etwas mehr als die Hälfte zu. Der Rest geht an Geldgeber, die das Potenzial des Online-Treffpunkts früh erkannt haben. Der 28 Jahre alte Gründer Mark Zuckerberg bleibt auch nach dem IPO größter Eigentümer und Dank Sonderaktien behält er auch die Mehrheit der Stimmrechte. (APA, 18.5.2012)