Caracas - In einem venezolanischen Gefängnis ist es zu einem heftigen Feuergefecht gekommen. Seit nunmehr fast drei Wochen wehren sich bewaffnete Insassen dagegen, dass die Sicherheitskräfte wieder Kontrolle über die marode Haftanstalt La Planta in Caracas erlangen. Die Schießerei am Donnerstagmorgen dauerte mehr als zwei Stunden und setzte sich am Nachmittag fort. Rauch drang aus dem Gebäude.

Es waren auch Explosionen zu hören, deren Ursache aber unklar war. Behördenangaben zufolge kämpften die Insassen untereinander. Doch einige Häftlinge beschuldigten die Nationalgarde, sie anzugreifen.

Keine Angaben über Verletzte

Über Verletzte gab es zunächst keine Angaben. Vor dem Gefängnis setzte die Nationalgarde Tränengas und Wasserwerfer gegen aufgebrachte Angehörige von Insassen ein. Dutzende Soldaten schirmten das Gelände ab.

Mithilfe korrupter Wachleute gelangen venezolanische Häftlinge immer wieder in den Besitz von Waffen, Gewalt gehört dort zum Alltag. Nach Angaben der Beobachtungsstelle für venezolanische Gefängnisse kamen im vergangenen Jahr rund 560 Insassen in den Haftanstalten des Landes ums Leben. La Planta soll geschlossen werden. (APA, 18.5.2012)