Screenshots von der Echtzeitdemo der Unreal Engine 4.

Foto: Epic Games
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Epic Games hat die nächste Generation seiner Videospiel-Entwicklungssoftware vorgestellt. Screenshots aus einer zweieinhalb minütigen Echtzeitdemo der "Unreal Engine 4" (UE4) zeigen, wie die Games von morgen aussehen könnten. In einem Artikel des Wired Magazine gehen die Entwickler auf technische Einzelheiten ein und erklären, welche Hardware für den neuen Grafikstandard nötig wäre.

Grafikspektakel

Es handelt sich dabei um jene Demo, die im Rahmen der Game Developers Conference im März unter Verschwiegenheitsklausel einzelnen Branchenvertretern gezeigt wurde. Die Echtzeitdemo lief dabei auf einem Computer mit einer Nvidia Geforce GTX 680-Grafikkarte, die auf der neuen Kepler-Architektur basiert. Auf den Screenshots zu sehen ist ein dämonischer Ritter vor einer Burg in den Bergen. Lava strömt über die Hänge. Der Ritter schwingt sein Schwert, bevor er einen metallenen Korridor betritt. Die Szene soll Effekte wie Blendeflecke, Linsenverzerrung und landschaftliche Zerstörung demonstrieren. Die Engine ermöglicht unter anderem die dynamische Beleuchtung von Objekten und Umgebungen, die nicht auf vorberechneten Parametern basiert.

Kostspieliger Generationswechsel

Epics Vorstellungen nach soll die UE4 als Grundgerüst für Werke der nächsten Konsolen von Sony und Microsoft fungieren. Dass dies auch der Fall sein wird, wenn "PlayStation 4" und "Xbox 720" 2013/2014 auf den Markt kommen, ist allerdings alles andere als sicher. Derzeit sei Epic in engem Kontakt mit den Plattformherstellern, um sie davon zu überzeugen, ihre kommende Hardware leistungsfähig genug zu machen. "Es lastet große Verantwortung auf den Schultern unseres Teams, diese Industrie in die nächste Generation zu führen", sagt "Gears of War"-Designer Cliff Bleszinski. "Es liegt an Epic und Tim Sweeney im Speziellen, Sony und Microsoft zu motivieren, sich bei den nächsten Konsolen nicht zurückzuhalten. Sie müssen im Stande sein, fast "Avatar" in Echtzeit zu rendern, weil ich und die Spieler es wollen - auch wenn sie es vielleicht noch nicht wissen."

Überzeugungsarbeit

Epic ist einer der größten Dritthersteller von Entwicklungswerkzeugen in der Videospielindustrie. Die "Unreal Engine 3" kommt bei zahlreichen Titeln wie "Mass Effect" und "Bioshock" zum Einsatz. "Wir sind enger mit den Konsolenherstellern als alle anderen Entwickler im Kontakt. Das bedeutet, das wir detaillierte Empfehlungen geben können und verstehen, was kommerziell möglich ist", ergänzt Epic-Mastermind Sweeney. Eine öffentliche Vorstellung der Unreal Engine 4 wird im Rahmen der Branchenmesse E3 Anfang Juni erfolgen. (zw, derStandard.at, 18.5.2012)