In der rechten Spalte erhält man weitere Informationen zum gesuchten Begriff und Vorschläge für Dinge oder Personen mit dem selben Namen.

Foto: Google

Informationen werden zusammengefasst.

Foto: Google

Google erhofft sich durch den "Knowledge Graph" unerwartete Entdeckungen.

Foto: Google

Am Mittwoch hat Google den "Knowledge Graph" vorgestellt. Dadurch soll es einfacher werden, die gewünschten Informationen zu finden. Am Beispiel "Taj Mahal" erklärt Amit Singhal, Chefentwickler bei Google, wie der "Knowledge Graph" funktioniert.

Hinter den Wörtern

Bisher erkannte die Suchmaschine die Anfrage nur als zwei Wörter. Allerdings kann damit nicht nur das indische Wahrzeichen gemeint sein, sondern auch einen Musiker oder ein Casino in Atlantic City oder möglicherweise sogar ein Restaurant. Der "Knowledge Graph" soll nun Zusammenhänge in der realen Welt und ihre Beziehungen zu einander verstehen.

Drei Wege für eine bessere Suche

Der "Knowledge Graph" soll die Google Suche auf drei Arten verbessern. Zum einen versteht die Suche jetzt, ob man mit "Taj Mahal" das Gebäude oder den Musiker meint. Die Ergebnisse für das Wahrzeichen werden wie bisher angezeigt. Auf der rechten Seite werden allerdings zusätzliche Informationen und weitere Suchergebnisse zum Musiker oder dem Casino angeboten.

Relevant oder nicht

Zweitens wird der Inhalt der Suchergebnisse auf das Relevanteste zusammengefasst. Sucht man beispielsweise nach Marie Curie, sieht man in der rechten Spalte ihr Geburts- und Todesdatum und Informationen über ihre Ausbildung und wissenschaftlichen Werdegang.

Um die Fakten auf den Nutzer abzustimmen, zieht Google dessen Suchgeschichte heran und analysiert sie, um herauszufinden, was die Person an bestimmten Dingen interessiert. Beispielsweise kann der Nutzer Interesse an Büchern von Charles Dickens haben, aber nicht an jenen von Frank Lloyd Wright, sondern interessiert sich für dessen entworfene Gebäude.

Zusammenhänge erkennen

Momentan beinhaltet der "Knowledge Graph" 500 Millionen Objekte und 3,5 Milliarden Fakten und Verbindungen zwischen diesen. So weiß er beispielsweise, dass die Familie Curie insgesamt drei Nobelpreise gewonnen hat. Diese Zusammenhänge soll die Google-Suche nun intelligenter machen.

Unerwartete Entdeckungen

Drittens soll man durch dir intelligentere Suche auch unerwartete Entdeckungen machen. So findet man heraus, wenn man nach Matt Groening (der Macher von "Die Simpsons") sucht, dass die Namen aus der Serie auf seiner Familie basieren, da diese in der rechten Spalte angezeigt werden.

Angriff auf Bing

Google versucht mit der neuartigen Suchfunktion, den Hauptwettbewerber Microsoft mit dessen Suchmaschine Bing auf Distanz zu halten. Bing hatte Anfang Mai eine "soziale Suchfunktion" vorgestellt, bei der Inhalte aus Netzwerken wie Facebook und Twitter zu den herkömmlichen Suchergebnissen hinzugefügt werden. In den USA führt Google nach Berechnungen von ComScore mit einem Anteil von 67 Prozent den Suchmaschinen-Markt an. Das restliche Drittel teilen sich Bing und die Suchfunktion von Yahoo, die ebenfalls von Bing betrieben wird.

Nur US-Version

Google passt seine intelligente Suche bereits für mobile Geräte an und soll sie bald zur Verfügung stellen. Zur Zeit ist der "Knowledge Graph" nur für die US-Version von Google verfügbar. Wann weitere Sprachen unterstützt werden, ist noch nicht bekannt. (soc/APA, 17.5.2012)