Wien - Der in London börsenotierte österreichisch-britische Online-Wettanbieter bwin.party hat im ersten Quartal 2012 seinen Umsatz leicht um 1 Prozent auf 215,9 Mio. Euro gesteigert. Während der Casino- und Gamingbereich um 10 Prozent auf 71 Mio. Euro zulegte, waren die Margen bei den Sportwetten rückläufig. bwin.party setzt weiterhin auf den lukrativen deutschen Markt. Das Management erwartet, in Kürze vom Bundesland Schleswig-Holstein eine Lizenz für Internet-Sportwetten zu erhalten.

Glücksspielliberales Schleswig-Holstein

In Deutschland fallen Online-Sportwetten - im Gegensatz zu Österreich - noch unter das staatliche Glücksspielmonopol. 2010 hatte aber der Europäische Gerichtshof (EuGH) den deutschen Glücksspielstaatsvertrag als unzulässig erklärt, nun muss auch Deutschland seinen Markt neu ordnen. Vergangenen Dezember verständigten sich schließlich 15 der 16 Bundesländer auf ein neues Reglement. Schleswig-Holstein scherte aus und hat im Alleingang deutlich liberalere Regeln implementiert. Anfang Mai vergab das nördlichste Bundesland dann die ersten drei Konzessionen an private Anbieter, zum Zug kamen Betfair, Jaxx und Oddset. In Kürze sei mit der Vergabe weitere Lizenzen zu rechnen, hatte es damals aus Kiel geheißen. Neben bwin.party haben sich 22 weitere Anbieter beworben, außerdem haben 14 Antragsteller Interesse für Online-Casinosspiele angemeldet.

bwin.party musste im ersten Quartal im wichtigen Segment Sportwetten Federn lassen. Trotz höherer Einsätze (+11 Prozent auf 1,083 Mrd. Euro) schrumpfte der Nettospielertrag um 1 Prozent auf 70,6 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zurückzuführen sei dies auf die besonders hohen Sportwettenmargen im vorigen Jahr sowie höhere Bonuskosten. Der Poker-Umsatz ging wegen des weiterhin schwierigen Marktumfelds in Europa um 3 Prozent auf 52,2 Mio. Euro zurück, der Bereich Bingo verkleinerte sich um 15 Prozent auf 15,6 Mio. Euro. (APA, 16.5.2012)