Richtungswechsel mit Android 5.0?

Foto: android.com

Während die aktuelle Version Android 4.0 Ice Cream Sandwich noch nicht alle Android-Smartphones erreicht hat, steht der Nachfolger bereits in den Startlöchern. Nun will Google mit der Tradition brechen und Android 5.0 Jelly Bean nicht wie bisher nur für ein einziges "Lead Device" bereitstellen, sondern gleich für fünf Nexus-Geräte über Dritthersteller. Dies geht aus einem Bericht des "Wall Street Journal" hervor.

Schub

Für die Nexus-Reihe, das HTC Nexus One, Samsungs Nexus S und das Galaxy Nexus, bedeutet das einen ordentlichen Schub. Die drei sind mit der "puren" Version des Betriebssystems ausgestattet. Im April hatte Google den Direktverkauf des entsperrten Galaxy Nexus im Play Store für 400 US-Dollar gestartet - der WebStandard berichtete.

Mehr Kontrolle

Den Quellen des "WSJ" zufolge erhalte Google damit "mehr Kontrolle über die Apps auf den Android-betriebenen Smartphones und Tablets". Der Weiterentwicklung von Googles mobilem Betriebssystem käme das mehr als zugute, war doch das Update von Android 4.0 in den vergangenen Monaten eher schleppend verlaufen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Hersteller mehr Erfahrung mit dem neuen OS hätten. Der Schritt soll wohl auch die Hersteller wie Samsung und HTC beruhigen, die befürchten, dass Google nach der Übernahme von Motorola Mobility diesen bevorzugen könnte.

Entsperrte Geräte

Solte der "WSJ"-Bericht Recht behalten und sollten fünf OEMs (HTC, Samsung, Sony, Asus und Motorola) mit Google zusammenarbeiten, würden die Geräte entsperrt verkauft, heißt es. Neben Smartphones sollen im Herbst auch Tablets mit Android 5.0 auf den Markt kommen. Eine offizielle Stellungnahme zu dem möglichen Kurswechsel von Google liegt noch nicht vor. In der Branche munkelt man, dass der Konzern auf der Google I/O Ende Juni etwas dazu verraten könnte.

Android 4.0

Wann genau Android 5.0 Jelly Bean fertig ist, ist noch unklar. Ein Start wird für Herbst oder Winter 2012 erwartet. Derzeit laufen 64 Prozent der Android-Geräte auf 2.3 Gingerbread und nur fünf Prozent auf Android 4.0, obwohl der Startschuss für Ice Cream Sandwich bereits im November 2011 erfolgte. (ez, derStandard.at, 16.5.2012)