Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei hohem Volumen mit etwas tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 1,26 Punkte oder 0,07 Prozent auf 1.908,69 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 26 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.883 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,15 Prozent, DAX/Frankfurt -0,26 Prozent, FTSE/London -0,59 Prozent und CAC-40/Paris +0,30 Prozent.

Nach zwei Verlusttagen in Folge ist der ATX am Mittwoch erneut mit deutlichen Abschlägen in den Handel gestartet. Belastet hatten die anhaltenden Sorgen um Griechenland und die zunehmende Angst vor der Zahlungsunfähigkeit sowie einem möglichen Austritt des Landes aus der Eurozone.

Beruhigung auf Anleihemärkten

Im Laufe des Nachmittag hellte sich das allgemeine Marktsentiment jedoch deutlich auf. Die europäischen Börsen und mit ihnen der ATX konnten Boden gut machen und in den grünen Bereich drehen. Am Markt wurde unter anderem auf eine Beruhigung an den Anleihemärkten der Euro-Peripheriestaaten verwiesen.

Bis Handelsschluss musste der heimische Leitindex seine Kursgewinne jedoch wieder abgeben und ging schließlich mit einem kleinen Minus aus dem Handel. Wie am späten Nachmittag aus Notenbankkreisen bekannt wurde, wird die Europäische Zentralbank (EZB) mehrere angeschlagene griechische Banken nicht mehr refinanzieren. Da es bisher keine erfolgreiche Rekapitalisierung dieser Banken gebe, seien die entsprechenden Operationen eingestellt worden, so ein Insider.

Im Einklang mit dem europäischen Branchentrend haben Bankwerte im roten Bereich geschlossen. Nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel schlossen Erste Group um 0,10 Prozent tiefer bei 14,39 Euro, Raiffeisen verloren indessen deutliche 1,90 Prozent auf 23,00 Euro. Ebenfalls schwach tendierten OMV, die Papiere verloren 0,87 Prozent auf 22,14 Euro.

Andritz plus 3,04 Prozent

Angeführt wurde die Kursliste indessen von Schoeller-Bleckmann (plus 3,84 Prozent auf 61,37 Euro) und Polytec (plus 3,56 Prozent auf 6,99 Euro). Zudem waren Andritz mit plus 3,04 Prozent auf 39,16 Euro weit oben auf der Kursliste angesiedelt. Die Aktie wird neu in den MSCI Austria Index aufgenommen, so die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB).

Daneben setzte sich die Berichtssaison für das erste Quartal fort. Nach Bilanzvorlage erhöhten sich die Papiere der Post leicht um 0,10 Prozent auf 26,06 Euro. In den ersten drei Monaten konnte das teilstaatliche Unternehmen den Umsatz um sechs Prozent auf 605,7 Mio. Euro steigern, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 7 Prozent auf 75,8 Mio. Euro zu. Ein Wiener Händler bewertete die Zahlen positiv.

Dagegen fielen die Ergebnisse bei Rosenbauer erwartungsgemäß schwach aus, so Marktteilnehmer. Der Feuerwehrausrüster musste im ersten Quartal 2012 Gewinnrückgänge hinnehmen. Das operative Ergebnis (EBIT) sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 46 Prozent von 6,9 auf 3,7 Mio. Euro. Die Anteilsscheine fielen bis Handelsschluss um 0,94 Prozent auf 42,10 Euro.

Am morgigen Donnerstag bleibt die Wiener Börse feiertagsbedingt geschlossen. Der nächste Handelstag ist am kommenden Freitag, den 18. Mai 2012. (APA, 16.5.2012)

Die zehn größten Kursgewinner von Mittwoch:

      1. SCHOELLER-BLECKMANN AG            +3,84 Prozent
      2. POLYTEC HOLDING AG                +3,56 Prozent
      3. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD         +3,26 Prozent
      4. ANDRITZ AG                        +3,04 Prozent
      5. INTERCELL AG                      +2,63 Prozent
      6. FRAUENTHAL HOLDING AG             +2,27 Prozent
      7. LENZING AG                        +2,23 Prozent
      8. S IMMO AG                         +2,15 Prozent
      9. UNIQA VERSICHERUNGEN AG           +1,65 Prozent
     10. AGRANA BETEILIGUNGS-AG            +1,58 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Mittwoch:

      1. MASCHINENFABRIK HEID AG          -12,50 Prozent
      2. TEAK HOLZ INT. AG                 -6,09 Prozent
      3. OTTAKRINGER GETR#NKE AG ST        -5,00 Prozent
      4. IMMOFINANZ AG                     -3,39 Prozent
      5. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE      -2,36 Prozent
      6. MAYR-MELNHOF KARTON AG            -2,23 Prozent
      7. BRAIN FORCE HOLDING AG            -2,05 Prozent
      8. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG      -1,90 Prozent
      9. STRABAG SE                        -1,28 Prozent
     10. BENE AG                           -1,10 Prozent