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Modenschau während der Eröffnungszeremonie des Life Balls 2011.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Es gehört zu den Ritualen des Life Ball, dass um den Namen jenes Designers, der die Modeschau vor dem Wiener Rathaus (früher war der Catwalk im Inneren) ausrichten wird, mindestens genauso viel Gerüchte umgehen wie um die Liste der Stargäste. Dolce & Gabbana, Armani, oder zeigt vielleicht doch einmal Karl Lagerfeld?

Seitdem im fernen Jahr 1993 Thierry Mugler seine futuristischen Kreationen in Wien präsentiert hat, ist die Modeschau fester Bestandteil jedes Life Ball. Im Folgejahr war dann bereits John Galliano zu Gast, damals der heißeste junge Designer aus der gerade neu erwachenden Londoner Designszene. Er steckte die damalige Opernball-Chefin Lotte Tobisch in ein Krinolinenkleid und präsentierte auf dem Catwalk nicht nur ihre schlanken Beine, sondern auch ihre Unterwäsche. Die Modeschauen am Life Ball waren schon immer für ihre Hoppalas berühmt, hier liefen nämlich nicht nur Supermodels wie Nadja Auermann oder Markus Schenkenberg, sondern auch die heimische und internationale Prominenz. Kylie Minogue genauso wie Cyndi Lauper.

Who's who der Mode

In den vergangenen 19 Jahren war denn so ziemlich jeder große Designer in Wien zu Gast, auch wenn es in den vergangenen Jahren immer schwieriger wurde, wirkliche Stars für die Show zu gewinnen. Die Liste der defilierenden Modemacher und Labels liest sich dennoch wie ein Who's who der Mode der vergangenen Dekaden. Davon wird auch die heurige Modeschau Zeugnis ablegen, in deren Mittelpunkt nicht die Kreationen eines Designers oder eines Modehauses stehen, sondern ein Rückblick auf die vergangenen 19 Jahre.

Franca Sozzani, einflussreiche Chefin der italienischen Vogue, kuratiert zum runden Jubiläum einen Querschnitt durch die Modeschauen der vergangenen Jahre. Vom berühmten Roboter-Look von Thierry Mugler, der im Pokerface-Video von Lady Gaga jüngst seine Wiederauferstehung feierte (aber der eigentlich für George Michaels Video Too Funky kreiert wurde), bis zum Schleppenkleid von Jean-Paul Gaultier, in dem Dagmar Koller ihren Busen blitzen ließ, werden die spektakulärsten Roben dabei sein.

Die Life-Ball-Entwürfe, die drei Designer fürs RONDO kreierten (siehe rechts), wird man dagegen auf dem Laufsteg vergeblich suchen. Sie sind Zukunftsmusik - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. (hil, Rondo, DER STANDARD, 18.5.2012)