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Microsoft-CEO Steve Ballmer.

Foto: DAN GLUSKOTER / EPA

Das Magazin "Fornes" hat sich die aktuelle Unternehmenslandschaft in den USA unter einem recht speziellen Blickpunkt angesehen: In einem Artikel listet man "fünf CEOs, die längst schon hätten gefeuert werden sollen". Die zweifelhafte Ehre der Spitzenposition darf dabei eine der wohl schillerndsten Persönlichkeiten der Branche einnehmen: Microsoft-Boss Steve Ballmer.

Auswirkungen

Das Verdikt könnte dabei kaum negativer ausfallen: Ballmer sei fraglos der derzeit schlechteste CEO eines börsennotierten Unternehmens. Er habe nicht nur zu verantworten, dass seine Firma einige der am schnellsten wachsenden und lukrativsten Märkte (vom Musikplayer zum Tablet) vorzeitig verlassen habe, sondern es sogar geschafft andere Unternehmen mit sich nach unten zu ziehen. Ob Dell, Hewlett-Packard oder Nokia, alle hätten indirekt unter den Fehlern von Ballmer gelitten, wodurch in Folge nicht nur Aktienwert vernichtet wurde, sondern auch Jobs verloren gingen.

Zahlen

Knapp bevor Ballmer im Jahr 2000 die Regentschaft bei Microsoft übernommen habe, sei der Aktienkurs auf einem bisher unerreichten Höhepunkt angekommen, habe dann signifikant verloren und stagniere nun seit Jahren. Viel schlimmer sei aber, dass sich das Unternehmen in den vergangenen zwölf Jahren nicht weiterentwickelt habe. Im Kern sei Microsoft noch immer eine reine PC-Firma - also Office und Windows - alle anderen Bereiche sind für die Bilanzen hingegen weiter irrelevant. Dafür sei der Weg der letzten Jahre aber von zahlreiche Flopps gepflastert, allen voran das Vista-Debakel, bei dem selbst nach eigenen Angaben von Ballmer 200 Mann-Jahre an Arbeit verschwendet wurden.

Ausblick

Und den Ausblick sieht Forbes nicht viel positiver, ganz im Gegenteil: Ballmer habe die gesamte Zukunft seines Unternehmens - und die von einigen anderen daran hängenden Unternehmen - auf Windows 8 verwettet. Ein Fokus, den das Magazin schlicht als "verrückt" bezeichnet. Dies sei nur ein weiterer Beweis dafür, dass das Microsoft-Board Ballmer schon vor Jahren absägen hätte sollen. (red, derStandard.at, 15.05.12)