Wien - Bundespräsident Heinz Fischer schickt im gegenwärtigen Konflikt der europäischen Staaten mit der Ukraine im Zusammenhang mit der Behandlung der inhaftierten ehemaligen Regierungschefin Julia Timoschenko nach Kiew den Rat, "im Umgang mit Frau Timoschenko vorsichtig zu sein". Im Radio-"Journal zu Gast" forderte Fischer am Samstag die politische Führung der Ukraine auf, für Timoschenkos "Gesundheit zu sorgen" und auch im Prozess gegen sie "völlige Transparenz mit ausländischen Beobachtern" zu gewährleisten, um sich nicht weitere "Angriffsflächen zu schaffen."

Fischer konzedierte der Ukraine zwar demokratische Strukturen: "Es gibt Wahlen, es gibt einen großen Meinungspluralismus." Letztlich sei das Land aber "sicher nicht vergleichbar mit lupenreinen Demokratien", verwies der Bundespräsident - ohne das Verfahren gegen Timoschenko explizit zu nennen, auf "Gerichtsverfahren, die offenbar für politische Zwecke ausgenützt werden." (APA, 12.5.2012)