119 Gramm CO2 pro Kilometer. Auf diese Leistung ist Citroën besonders stolz, und damit stehen die Franzosen in der Tat fast allein auf weiter Flur: Mit einem Kompakt-SUV die steuerlich interessante 120-Gramm-Marke zu unterschreiten gelingt derzeit mit identem Wert nur Mazdas CX-5 (und im Premium-Bereich BMWs 4,45 m langem X1 sDrive 20d EDE / 163 PS).

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Weil der Mazda ein Kind exzessiven Leichtbaus ist, ist er allerdings mit 4,56 m um 22 cm länger als Citroëns C4 Aircross - und mit einem 150-PS-Diesel angetrieben statt mit 114 wie der Doppelwinkel-Beitrag. Der Aircross ist indes auch um das günstiger, was er kleiner ist als der Mazda.

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Beiden gleich ist der Zugang, ihr Fahrzeug als Fronttriebler und Allradler anzubieten, der genannte CO2-Wert bezieht sich auf die jeweilige 2WD-Version, und Citroën-Österreich-Sprecherin Nora Wilhelm rechnet damit, dass besagter C4 Aircross HDi 115 2WD das Gros der Kundschaft verführen wird. Peugeot geht einen anderen Weg und offeriert das Schwestermodell 4008 nur als Allradler.

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Dass der PSA-Konzern bei diesem SUV erneut ganz eng mit Mitsubishi kooperiert, ist kein Geheimnis. Was die Karosserie betrifft, das äußere Erscheinungsbild also, verweist Citroën jedoch auf 80 Prozent Eigensinn, bis auf Dach und Türen sei alles anders.

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Tatsächlich wirkt der Aircross optisch nicht nur recht eigenständig, er ist sogar ein überraschend hübscher Wagen geworden.

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Von den drei angebotenen Motoren stammen der Benziner (1,6i, 117 PS) und der stärkere Diesel (HDi 150, 150 PS) von Mitsubishi, der schwächere Selbstzünder (114 PS) ist Frankreichs Beitrag.

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Und weil PSA bei Allrad nach eigenem Bekunden über keinerlei Kompetenz verfügt, der japanische Partner hingegen über umfangreiche, stammt auch diese Technologie aus dem fernöstlichen Inselreich.

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Bedienungsseitig präsentiert sich das alles recht aufgeräumt, per Drehknopf hinter der Schaltung lässt sich 2WD, 4WD und Lock anwählen - Letzteres eine elektronische Sperre, die fix je 50 Prozent Antriebsleistung nach vorne und hinten verteilt.

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Nur für den Fall, dass sich wirklich mal wer in schwereres Gelände verirrt. Ansonsten wird man sich mit dem C4 Aircross dort herumtummeln, wo andere SUVisten dies auch tun: vorzüglich in urbanen Gefilden und auf ausgebauten Straßen.

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Die Vorteile des SUV-Konzepts liegen auf der Hand: Man hat ein geräumiges, vielseitiges Fahrzeug, sitzt etwas höher, was psychologisch den Eindruck von mehr Sicherheit und größerem Überblick vermittelt, und angesichts der Alterspyramide im guten alten Europa schätzen immer mehr Menschen ein Automobil, wo man sich beim Ein- und Ausstieg nicht groß verrenken oder bücken muss.

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Und natürlich bietet der C4 Aircross innen ein angenehmes Ambiente. Ordert man das Panoramadach dazu, geht's überdies sogar noch wunderbar luftig zu - und lustig sind wir sowieso.

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Fazit: Citroën ist etwas spät dran im boomenden, lukrativen Fahrzeugsegment, und frankophile Puristen mögen einwenden, dies sei ja ein Japaner und kein richtiger Franzose. In Summe ist der Aircross aber ein durchaus interessantes Angebot. Er wird Citroën richtig Stückzahlen bringen. (Andreas Stockinger, Automobil, DER STANDARD, 11.5.2012)

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