Wien - Der Ölpreis hat am frühen Montagnachmittag seinen Anfang Mai eingeleiteten Abwärtstrend fortgesetzt. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 94,77 Dollar und damit 1,26 Prozent weniger als am Freitag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 110,30 Dollar ebenfalls klar unter dem Vortagsniveau gehandelt.

Der Ölpreisrückgang um etwa 10 Dollar seit Anfang des Monats sei mit einem massiven Ausstieg der spekulativen Finanzanleger einher gegangen, heißt es im täglichen Rohstoff-Kommentar der Commerzbank. Die Netto-Long-Positionen bei WTI würden sich auf dem niedrigsten Niveau seit dem Ausverkauf Anfang Oktober 2011 befinden, berichten die Experten.

Zwar sollte die Inbetriebnahme der umgekehrten Seaway-Pipeline Ende der Woche eine Erholung des WTI-Preises begünstigen, diese dürfte letztlich aber begrenzt sein, schreiben die Commerzbank-Analysten weiter.

Neben den Ölnotierungen zeigten sich auch andere risikoreichere Anlageformen zum Wochenauftakt unter Druck. Marktbeobachter verwiesen auf die Sorgen um die Euro-Krisenländer Griechenland und Spanien als Belastungsfaktor für die Kurse.

Goldpreis tiefer

Auch Gold wurde in diesem Umfeld mit nach unten gezogen. Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 1.563,00 Dollar und damit unter dem Freitagsvormittags-Fixing von 1.580,75 Dollar. Der Spot-Preis notierte mit zuletzt 1.563,31 Dollar sogar so niedrig wie noch nie in diesem Jahr.

Die Commerzbank-Experten verwiesen mit Blick auf den Goldpreisrückgang der letzten Wochen auch hier auf den Abbau der Netto-Long-Positionen durch spekulative Finanzanleger. Aktuell belaste zusätzlich der feste Dollar, der von den Unsicherheiten rund um die politische Situation in Griechenland gestützt werde, heißt es weiters.  (APA, 14.5.2012)