165 Personen festgenommen
Die Gruppe der Sympathisanten der islamisch-sozialistischen Gruppe steht auf der Terrorliste der USA und der Europäischen Union. Bei einer Polizeiaktion am vergangenen Dienstag waren 165 von ihnen bei Paris festgenommen worden. Aus Protest gegen diese Festnahmen haben Anhänger der Volksmudschahedin in mehreren Ländern Europas versucht, sich öffentlich zu verbrennen. Eine Exil-Iranerin war am Donnerstag in Paris in einer Pariser Klinik ihren Brandverletzungen erlegen.
Ermittlungsverfahren gegen Marjam Rajavi
Die französische Justiz hat gegen eine führende Vertreterin der linksislamistischen iranischen Oppositionsgruppe Volksmudschahedin ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet. Auf Anordnung eines Pariser Richters sei Marjam Rajavi nach einer Anhörung am Sonntagmorgen wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in die Haftanstalt Fleury-Mergis gebracht worden, teilte ihr Anwalt mit.
Gegen zehn weitere Mitglieder der von der EU und den USA als "terroristisch" eingestuften Gruppe seien ebenfalls offiziell Ermittlungen eingeleitet worden. Sechs Verdächtige wurden unter richterlicher Aufsicht auf freien Fuß gesetzt.
"Monumentaler Fehler"
Der Sprecher des in der Nähe von Paris ansässigen Internationalen Komitees für die Verteidigung iranischer Flüchtlinge bezeichnete die Inhaftierung Rajavis als "monumentalen Fehler" der französischen Justiz. "Es wird Tote geben", sagte er mit Blick auf den Hungerstreik von etwa vierzig Rajavi-Anhängern vor der Zentrale der Volksmudschahedin in Auvers-sur-Oise.
Der Nationale Widerstandsrat Irans bezeichnete die Festnahme von Marjam Rajavi als "schändlichen Handel Frankreichs mit dem Religionsfaschismus der Mullah" im Iran. In den vergangenen Tagen hatten sich mehrere Anhänger der Volksmudschahedin aus Protest gegen die Verhaftungen in Frankreich selbst angezündet.