Wien - Die Zahl der deutschen Studenten an den österreichischen Universitäten hat sich seit 2001 verfünffacht. Studierten 2001 noch rund 4.800 Personen aus dem Nachbarland an den heimischen Unis, sind es im heurigen Studienjahr bereits rund 24.400. Stark vertreten sind sie vor allem an den grenznahen Unis in Innsbruck und Salzburg, wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des BZÖ-Abgeordneten Stefan Markowitz durch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle zeigt.

Deutsche Hochburgen sind die Medizin-Uni Innsbruck (MUI) und das Mozarteum Salzburg: An der MUI stehen rund 700 deutsche Studenten rund 1.500 Österreichern gegenüber, am Mozarteum kommen circa 650 Österreicher auf 300 Deutsche. An der Uni Salzburg kommen auf einen deutschen Studenten etwa drei österreichische, an der Uni Innsbruck vier. Verhältnismäßig wenige Deutsche studieren an der Montanuniversität Leoben und der Technischen Universität Graz.

BZÖ fordert Studiengebühren

Angesichts dessen fordert BZÖ-Wissenschaftssprecher Rainer Widmann in einer Aussendung Töchterle zum Handeln auf. Das BZÖ will deshalb Studiengebühren in der Höhe von 500 Euro pro Semester für alle Studierenden einführen, von denen "nur besonders leistungsorientierte Studenten" befreit werden sollen.

Außerdem soll es einen finanziellen Kostenausgleich von europäischen Drittstaaten sowie ein Uni-Bonusmodell geben, das eine Einschreibgebühr von 5.000 Euro vorsieht, die heimische Studenten in Form eines Uni-Bonus ersetzt bekommen. Studenten aus Drittstaaten sollen nach Ansicht des BZÖ ihre anfallenden Studienkosten "kostendeckend" begleichen."Mit diesen Maßnahmen kann man immerhin einen dreistelligen Millionenbetrag von Auslandsstudenten einnehmen", wird Widmann in der Aussendung zitiert. (APA, red, 10.5.2012)