Seoul - Ein Pastor in Südkorea hat sich in Hoffnung auf Auferstehung zu Tode gehungert. Der Mann hatte sich eingebildet, er werde wie Jesus nach drei Tagen wiederauferstehen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Demnach wurde die 48-jährige Lebensgefährtin des Geistlichen wegen unterlassener Hilfeleistung festgenommen.

Der Pastor aus einer Gemeinde im Viertel Dongjak im Südwesten der Hauptstadt Seoul hatte am 9. April zu essen aufgehört. Nach neun Tagen "des Fastens und Betens" sei er dann gestorben, hieß es. Nach Angaben der Polizei hatte er seiner Lebensgefährtin gesagt, sie solle ihn nicht ins Krankenhaus bringen. Vielmehr werde er dreieinhalb Tage nach seinem Tod wieder zum Leben erwachen. Demnach wartete die Frau drei Tage, bevor sie die Leiche schließlich ins Krankenhaus brachte.

In Südkorea ist das Christentum mittlerweile die größte Einzelreligion. Dominant sind vor allem eine Vielzahl protestantischer freikirchlicher Gemeinden. Im Christentum gilt die freiwillige Herbeiführung des eigenen Todes als Sünde. Nach christlichem Glauben wird erst am "Ende der Zeiten", bei der Wiederkunft Jesu Christi, eine gemeinsame Auferstehung aller Toten stattfinden. (APA, 10.5.2012)