Bild nicht mehr verfügbar.

In der Kritik: Claudia Schmied.

Foto:APA/Jäger

"Ihr Ziel ist, die Schulart AHS umzubringen", sagt Lehrervertreter Quin.

Foto:derStandard.at/Pumberger

Wien - Die Ankündigung von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ), kein Geld in den Ausbau von Unterstufengymnasien zu investieren, hat ihr harsche Kritik der Gewerkschaft eingebracht. Nachdem sie vom Koalitionspartner keine Zustimmung zu einer Abschaffung der AHS-Unterstufe bekommen habe, versuche sie nun, deren Aus auf anderem Wege durchzusetzen, sagt AHS-Lehrervertreter Eckehard Quin (FCG). Die Gymnasien würden finanziell ausgehungert, wirft er der Ministerin gegenüber der APA vor: "Ihr Ziel ist, die Schulart AHS umzubringen."

Wie hoch der Mehrbedarf an AHS-Unterstufen ist, könne er nicht genau sagen, es gebe regional große Unterschiede. Ein Beleg sei allerdings, dass in einem Drittel der Unterstufenklassen "rechtswidrig" mehr Schüler sitzen würden als die vorgegebene Höchstzahl von 25. Die AHS würden auch dadurch "sehr bewusst" unter Druck gebracht, indem politisch nichts gegen den Druck auf Volksschullehrer unternommen werde, in der vierten Klasse gute Noten zu verteilen. Das führe dazu, dass immer mehr Schüler für AHS-reif erklärt werden, obwohl sie eigentlich nicht für diese Schulform geeignet seien.

Im Unterrichtsministerium wurden unterdessen die Investitionen in die Gymnasien von 1,1 Mrd. Euro in den vergangenen Jahren hervorgehoben. Allein 158,8 Mio. Euro würden in die Senkung der Klassenschülerzahl investiert, dadurch sei bei den 1. Klassen der AHS eine Senkung der durchschnittlichen Klassenschülerzahl von 28,1 (2006/07) auf 24,5 (2011/12) erreicht worden. Außerdem wurde auf eine "Flexibilisierungsklausel" verwiesen: Indem an den AHS der Richtwert von höchstens 25 Schülern pro Klasse um 20 Prozent überschritten werden dürfe, habe man im Vorjahr 4.600 Schüler an AHS-Unterstufen aufnehmen können, die sonst abgelehnt werden hätten müssen. (APA, 10.5.2012)