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Schulklassen lassen sich von vorgestellten NGOs inspirieren.

Foto: Future Spirit Österreich/APA-Fotoservice/Rastegar

Kanzler Faymann und die Jugendband "Chill'en'joy" beim Auftakt der Jugendinitiative.

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Die Jugendinitiative "Future Spirit" feierte am Donnerstag ihren Auftakt. Für den Wettbewerb können Schulgruppen und Jugendliche außerhalb der Schule im Alter von 15 bis 25 Jahren ihre sozialen Projektideen einreichen. Die besten Ideen zu sozialem Engagement werden mit bis zu 5.000 Euro gefördert.

Vom Reden zum Tun

Projektpartner Willi Mernyi vom Mauthausen Komitee ist "davon überzeugt, dass die Initiative der Gegenbeweis zum Geschwafel über politikverdrossene Jugendliche sein wird". Denn die Jugend kann in den drei Kategorien "Soziale Gerechtigkeit und Generationen-Dialog", "Kulturelle, ethnische und religiöse Vielfalt" sowie "Menschenrechte" aktiv werden und eigene Ideen dazu in die Tat umsetzen.

Ideen brauchen Öffentlichkeit

Bei der Umsetzung der Ideen helfen den Jugendlichen verschiedene NGOs, aus einer langen Liste können sich die Jugendlichen eine aussuchen. Und weil laut Projektpartner Klaus Unterberger vom ORF "gute Ideen Öffentlichkeit brauchen", erhalten die Teilnehmer der geförderten Projekte auch ein Mediencoaching. 

Erste Ideen wachsen

Bei der Vorstellung der Initiative waren die Schirmherren Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Michael Spindelegger und Kardinal Christoph Schönborn, aber auch mehrere Schulklassen anwesend. Einigen ist auch schon etwas eingefallen. Die 16-jährige Ines aus Hollabrunn möchte benachteiligten Familien eine Tauschbörse für Babykleidung einrichten, weiß aber nicht so recht, ob das in eine der Kategorien passt.

Caro, ebenfalls 16 Jahre alt, möchte Obdachlosen helfen, weil sie findet, dass die meisten nichts dafür können, wie ihr Leben verlaufen ist. Wenn ihre Klasse daraus eine gute Idee strickt, sei sie sicher dabei. Florian aus Kärnten hat mit einem Schulkollegen vor, Zeit mit älteren Menschen in Altersheimen zu verbringen, weil beide finden, "dass ältere Bürger ausgegrenzt und in ihren Heimen abgeschottet werden".

Geist der Zukunft

"Future Spirit"-Vereinsobmann Christoph Berger ist zwar auch Vizerektor der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule, will aber, dass sich Jugendliche aller Glaubensgemeinschaften zum Mitmachen berufen fühlen. Deshalb sei "Spirit" nicht mit Heiliger Geist zu übersetzen, sondern solle den Zukunftsgeist meinen, und im Englischen klinge das "jugendaffiner und nicht so national".

Soziales statt Kirche

Kardinal Schönborn kann nachvollziehen, dass "junge Menschen sich schwer tun mit der regelmäßigen Religion". Er sieht im sozialen Engagement eine wichtige Alternative zum Kirchgang. (mvu, derStandard.at, 10.5.2012)