Rom   - Der italienische Regisseur Francesco Rosi wird bei der kommendeen Ausgabe des Filmfestivals von Venedig (29. August bis 8. September) den Goldenen Löwe für seine Karriere erhalten. Rosi, der am 15. November 90 Jahre alt wird, nimmt den Preis am 31. August entgegen, teilten die Organisatoren des Festivals am Donnerstag mit. Am Preisverleihungstag wird eine restaurierte Version seines Meisterwerks "Der Fall Mattei" (1972) gezeigt, die von der Film Foundation von Martin Scorsese restauriert wurde.

Rosi, dessen Filme zur Zeit des Eisernen Vorhangs in Ost und West gleichermaßen erfolgreich waren, errang den internationalen Durchbruch mit "Wer erschoss Salvatore G.?", 1962 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Schon in diesem Drama verfolgte Rosi das ihm über die Jahre wichtigste Thema: die häufige Verflechtung der italienischen Politik und Wirtschaft mit der Mafia.

Die Streifen "Hände über der Stadt" (1963 in Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt) und "Der Fall Mattei" (1972 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet) sind Rosis bis heute wohl bekanntesten Filme. Für die Vielseitigkeit seines künstlerischen Vermögens sprechen auch die poetischen Psychogramme "Christus kam nur bis Eboli" (1979) und "Drei Brüder" (1981).