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Als Durstlöscher für Kinder empfehlen Experten nur ungesüßte Tees, Wasser.

Foto: APA/Barbara Gindl

Wien - Schwere Geschütze gegen Hipp, den Hersteller von Kindernahrungsmitteln: Die deutsche Konsumentenschutzorganisation Foodwatch wirft dem Unternehmen Irreführung bei der Vermarktung von Instant-Tees für Kleinkinder vor. Die als "Durstlöscher" beworbenen Getränke würden Zuckergranulat enthalten und müssten eigentlich als Süßigkeit eingestuft werden. Hipp dementiert: Im Vergleich zu handelsüblichen Instant-Tees würden die Kindertees ausschließlich natürliche Kräuter- und Fruchtextrakte enthalten, rechtfertigte sich das Unternehmen in einer am Mittwoch an die APA übermittelten Stellungnahme.

Die Getränke würden ohne Zusatz von künstlichen Aromen und zahnschädigende Säuren wie etwa Zitronensäure hergestellt. Sie entsprechen laut Hipp den gesetzlichen Vorgaben für Kindertees und haben im Vergleich zu anderen Getränken, die als Durstlöscher auch für Kleinkinder empfohlen werden, wie zum Beispiel gespritzte Fruchtsäfte, einen geringeren Zuckergehalt, so Hipp. 

Ungesüßte Tees und Wasser als Durstlöscher

Foodwatch kritisiert jedoch, dass Hipp die Tees, die für Kleinkinder ab dem zwölften Lebensmonat geeignet sind, auf eine Stufe mit Mineralwasser stellt. "Tatsächlich handelt es sich bei den Instant-Tees um Zuckergranulat, das mit Tee-Extrakt versetzt ist. Pro Tasse (200 Milliliter) enthält der fertige Tee umgerechnet rund zweieinhalb Stück Würfelzucker. Als Durstlöscher für Kinder empfehlen Experten dagegen nur ungesüßte Tees, Wasser", so Foodwatch, und allenfalls noch stark verdünnte Säfte.

E-Mail-Aktion

Die Verbraucherorganisation startete eine E-Mail-Aktion. Auf http://www.abgespeist.de/ können Verbraucher das Unternehmen auffordern, die Instant-Tees für Kleinkinder aus dem Sortiment zu nehmen. "Gezuckerte Tees für Kleinkinder sind so überflüssig wie ein fünftes Rad am Kinderwagen. Die Alternative ist so simpel: Man nehme einen Teebeutel und gieße ihn mit kochendem Wasser auf", erklärte Anne Markwardt von Foodwatch. (APA, 9.5.2012)