Porto Carras - Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) wollen Nordkorea und den Iran eindringlich zur Offenlegung ihrer Atomprogramme auffordern.

In einem Entwurf für die Abschlusserklärung des EU-Gipfels im griechischen Porto Carras bei Thessaloniki hieß es am Freitag, Nordkorea müsse "seine Atomprogramme sichtbar, nachprüfbar und unumkehrbar offen legen und zur vollen Erfüllung der internationalen Verpflichtungen zur Nichtverbreitung von Atomwaffen zurückkehren". Den Iran forderte die EU in der Erklärung erneut auf, Inspektionen seiner Atomanlagen zuzulassen, um so das "dringend benötigte Vertrauen wiederherzustellen". Künftig würden die Handelsbeziehungen der EU zu beiden Ländern maßgeblich durch Fortschritte in der Atomfrage bestimmt.

Firedliche Nutzung

Die USA werfen beiden Ländern vor, nach Atomwaffen zu streben. Die iranische Regierung hat jedoch wiederholt erklärt, sein Atomprogramm diene nur der friedlichen Nutzung der Atomenergie.

Die Abschlusserklärung enthält zudem einen Appell an die EU-Mitglieder, einen "substanziellen Beitrag" zu einem globalen Fonds zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids zu leisten. Der EU-Beitrag im Jahr 2004 solle die Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar (rund 853 Millionen Euro) erreichen. Die USA hatten bereits angekündigt, ihrerseits in den kommenden fünf Jahren eine Milliarde Dollar jährlich in den Fonds einzuzahlen und an die EU appelliert, ihrem Beispiel zu folgen. (Reuters)