ARAB STRAP Monday At The Hug & Pint (Chemikal Underground)

Ein Songzitat aus Fucking Little Bastards reicht als Beschreibung: "I don't like the words that the birds are singing. I hate their ugly voices and the messages they're bringing. But if everyone can start again and everyone can win, then I'll re-arrange the place that I'm in." Wirklich, wirklich schlecht gelaunte Musik von einem rein äußerlich Richtung Bahnhofstrinker heruntergekommenen schottischen Duo auf den Spuren der alten Grantscherben von Mark E. Smith und The Fall. Wenn dieser sich ein wenig für Musik interessieren würde. Arab Strap deuten die Sache im Gegensatz zu The Fall allerdings weniger in Richtung repetitiver Zwei-Akkord-Rock, sondern abgesehen von einer traditionellen Rockbesetzung mit Geige, Dudelsack und Stopftrompete hin zu promillereichem Sperrholz-Folk. (schach )

TINDERSTICKS Waiting For The Moon (Beggars Banquet)

Als die gern mit Nick Cave & The Bad Seeds verglichenen Londoner Caritas-Lager-Anzugträger Tindersticks auf ihren letzten Alben so etwas Ähnliches wie gute Laune entdeckten und dabei auch noch Soul-Zitate, Background-Sängerinnen und mächtig viel perlende Klavierläufe in ihre verschlurften, mit Streichern angereicherten Existenzialisten-Balladen einbauten, musste man sich ernste Sorgen machen. Das neue Album bietet zwar auch mehr oberflächlichen Überlebenswillen als durchdachte Todessehnsucht - und auch Chefnuschler Stuart Staples wird in seinem Gesang immer deutlicher. Die Laune aber wird wieder schlechter. Das ist gut. Warum die Tindersticks seit 1993 ihre Novemberalben immer im Sommer veröffentlichen, liegt wahrscheinlich daran, dass es dort, wo sie hin kommen, immer klamm und traurig wird. Wenn Sie in diesem Jahr nur einen Friedhof wegen der schönen Blumen (neues Leben aus altem und so) besuchen wollen, hier wäre er. (schach)

VARIOUS ARTISTS/SOUNDTRACK Return Of The

Einer der heitersten Zombie-Filme aller Zeiten, Stichwort: Teenage Exploitation im Leichenschauhaus, hatte zugleich einen der besten Soundtracks ever. Mitte der 80er-Jahre tanzten die Untoten zu exklusiven Tracks von The Cramps (die programmatische Jahrhundertnummer Surfin' Dead!!!!), weinten bei der Selbstmord-Schlüsselszene im Krematorium zu Roky Ericksons Burn The Flames, orderten via Polizeifunk Essen ("Schickt mehr Cops!") und lachten sich bei Dead Beat Dance von The Damned oder Eyes Without A Face von The Flesheaters kaputt. Waren das noch Zeiten, als der Zombiefilm Konjunktur hatte. Jetzt gleich in die Videothek! (schach, DER STANDARD, Printausgabe, rondo, 20.6.2003)