Die Prostata liegt neben der Harnblase und produziert einen Bestandteil der Samenflüssigkeit. Prostata-Krebs entsteht meist im höheren Alter; er ist einer der häufigsten Krebsarten bei Männern. Während einige Arten des Prostata-Karzinoms nie Probleme bereiten, da sie auf die Prostata begrenzt bleiben, sind andere Tumore enorm aggressiv und breiten sich rasch im ganzen Körper aus. Wissenschaftler um Evan Keller haben nun ein Gen entdeckt, das eine entscheidende Rolle in der Metastasierung des Karzinoms spielen könnte. Das Gen produziert ein Protein namens RKIP. Dieses Protein dürfte das Übersetzen der Krebszellen in benachbarte Blutgefäße verhindern, so die Forscher. Produziert ein Tumor normale Mengen RKIP, kann er laut den Forschern nicht metastasieren. Fehlt jedoch das Protein oder wird es nur in unzureichender Menge produziert, schlagen die Krebszellen im Körper um sich.
Alternative Behandlungsweisen
Die Ergebnisse könnten Ärzten bei der Entscheidung zur idealen Therapie unterstützen. Tumore, die zu Metastasen neigen, würden mit angemessen aggressiven Methoden behandelt. Dagegen könnte eine weniger aggressive konservative (nichtoperative) Therapie bei unauffälligen Karzinomen viele Patienten vor unnötigen Nebenwirkungen verschonen. Eine aggressive Therapie bedeutet z.B. das Entfernen der Prostata. Häufige Folgen einer solchen Operation sind beispielsweise Probleme mit der Blasenkontrolle oder sexuelle Funktionsstörungen. Die Behandlung von Patienten mit unauffälligen Tumoren könnte dagegen nach dem Motto "abwarten und Tee trinken" erfolgen, so die Forscher.