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Foto: Reuters/Bobby Yip

"Hupf in Gatsch und schlog a Wölln, oba tua mi do net quöln": So hat es seinerzeit Georg Danzer ausgedrückt. Das idiomatische Template in unseren Foren hat hingegen bazooka joe beim Artikel "Frank und Louie bricht einen Rekord" geliefert (der grammatikalisch auffällige Titel bezieht sich übrigens auf eine mit zwei Gesichtern geborene Katze):

"wie sag ichs am besten... ah ja, gehns scheißen."

Nein. Nein. So sagt man's eben nicht am besten. Oder zumindest nicht am kreativsten. Da gäbe es zum Beispiel die bodenständige Variante von baroli bei "Das tödlichste Ding der Welt":

"Grab dich ein, du dummer Bauer."

Oder den menschenfreundlichen Klassiker von rotring bei "Der Herrgott sieht alles":

"Geh sterben du unwertes Stück"

... abgemildert in der Form, wenn auch nicht im Inhalt von political incorrect1 beim Streitgespräch "Die Bösen werden niedergeknallt" zu:

"Richten Sie sich doch selbst, das wäre doch das Mindeste, das Sie für die von Ihnen angeführten Opfer tun können. Warten Sie nicht!"

Ist alles etwas sensenmannlastig, glücklicherweise geben sich andere schon mit mittelschweren Verletzungen zufrieden. Zum Beispiel Spamboy und Blanca Hohn, die - wiederum in der Zigarettendiskussion um "Das tödlichste Ding der Welt" und von gegenüberliegenden Seiten der Front - einen spektakulären Paarlauf im Synchronschimpfen über mehrere Stationen hinweg aufs Parkett gelegt haben. Die Punktebringer hüben:

"bei dir würds reichen du legst deine pfötschen in die schreibtischlade und lässt dich vorfallen.
da wär einigen geholfen. und luftanhalten könntest auch mal probieren ;)"

... und drüben:  

"Kläff wen anderen an, Wasti, und zupf nicht dauernd an meinem Wadl herum, sonst schnellt es einmal aus."

Und wenn's um eine Tschick-Diskussion geht, hat Illicit Trafficking Database natürlich immer noch einen Extra-Tipp bereit:

"Also, für dich gibts ja einiges am Markt....
Eine Haube aus Staniol zB. für die schrecklichen Strahlen."

Steht vielleicht nicht jedermann oder -frau, aber da weiß Fashionista Sonja Kohnhelm bei "Tierschützerprozess verschlang 5,2 Millionen Euro Verteidigungskosten" Rat:

"Drum sag ich ja. Geh zu deinen Türkenfetzn beim kik"

Das "Gehen", das VorposterInnen so auffällig oft empfohlen wird, ist eine Art leitkulturelles Leitmotiv, der Grundgedanke dahinter lautet in etwa: Verroll dich irgendwohin, Hauptsache, du bist aus dem Forum weg, wo meine Meinung steht. Das Ziel spielt im Grunde keine Rolle, es kann näher (KiK, Kloschüssel) oder auch weiter entfernt liegen ... siehe harri25 beim Thema "Dann müsste auch der Stephansdom abgerissen werden":

"ziegenhals
sie sollten nach nordkorea auswandern. dort hätten sie kein problem mit dem stephansdom"

Aber nicht zu nahe an der Nordgrenze aufhalten: In China werden gerade Replikate Hallstatts und der Titanic angefertigt, wer weiß, was da noch kommt! Und wem das alles jetzt zu aufwendig ist - die meisten Ratschläge erfordern Reisen, kostspielige Anschaffungen oder den eigenen Tod -, der kann sich daran halten, was tramezzino bei "Spargelrisotto mit Shrimps" einem Vorposter ausrichtete, der einen Link zu einer Doku über die Folgen der Shrimps-Zucht setzte. Der Tipp ist auf dem Weg zum modernen Klassiker wie das seinerzeitige "fick dich weg du homo fürst !", kostengünstig und mit etwas Fantasie vermutlich auch recht einfach in der Durchführung:

"es intressiert kan, du koffer ! schieb dir deine videos sonstwohin und geil dich am tofu auf."

(ZensorIn, derStandard.at, 9.5.2012)