Wien - Für die Wiener Börse hat die Handelswoche turbulent begonnen. Nach einem tiefroten Start in den Tag konnte sich der ATX am Montag im weiteren Verlauf wieder bis in die Gewinnzone vorarbeiten und schloss schließlich bei schwachem Volumen um 31,63 Punkte oder 1,52 Prozent fester bei 2.111,16 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 103 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.008 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,25 Prozent, DAX/Frankfurt +0,12 Prozent, FTSE/London -1,93 Prozent und CAC-40/Paris +1,65 Prozent.

In der Früh hatten die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland europaweit für starke Verunsicherung unter den Anlegern gesorgt und die Aktienbörsen tiefrot in die Handelswoche starten lassen. Bereits im Laufe des Vormittags kehrte die Zuversicht der Anleger jedoch wieder zurück und es setzte eine Erholungsbewegung an den Märkten ein. Bis zum Nachmittag hellte die Stimmung dann zunehmend auf und einige europäische Indizes - darunter auch der ATX - schafften den Sprung in die Gewinnzone. Bis Handelsschluss konnte das heimische Börsenbarometer sogar ein klares Kursplus von eineinhalb Prozent einfahren.

Besonders deutlich zeigte sich die allgemeine Trendumkehr bei den Wiener Bankaktien. Zu Handelsschluss notierten Erste Group um 3,02 Prozent fester bei 17,42 Euro und Raiffeisen gewannen 3,86 Prozent auf 25,18 Euro. Dagegen standen bei beiden Banktiteln im Frühhandel Abschläge von über drei Prozent zu Buche.

OMV, Voest fest

Weiters waren Indexschwergewichte wie OMV (plus 1,61 Prozent auf 25,25 Euro), voestalpine (plus 1,85 Prozent auf 24,45 Euro) und Wienerberger (plus 3,65 Prozent auf 8,60 Euro) weit oben auf der Kurstafel angesiedelt. Angeführt wurde selbige jedoch von den Papieren der Strabag, welche 4,28 Prozent auf 19,85 Euro zulegen konnten. Der Baukonzern rechnet für heuer mit einem gebremsten Deutschland-Geschäft. Die öffentlichen Aufträge für den Straßenbau entwickeln sich voraussichtlich rückläufig, hieß es.

Gesucht waren zudem Andritz mit plus 0,88 Prozent auf 40,35 Euro. Nach den Quartalsergebnissen vom Freitag gab es für den steirischen Anlagenbauer zum Wochenauftakt einen positiven Analystenkommentar von der Schweizer Großbank UBS. Die Analysten haben ihre Kaufempfehlung für die Titel bestätigt und das Kursziel von 43,0 auf 45,0 Euro angehoben.

Neue Nachrichten kamen auch von der AMAG (plus 1,10 Prozent auf 19,28 Euro). Der Aluminiumproduzent holt sich rund ein Jahr nach seinem Börsengang über ein Euro-Schuldscheindarlehen 70 Mio. Euro Kapital für Investitionen, die in erster Linie am Standort Ranshofen getätigt werden.

In der Verlustzone waren indessen RHI zu finden. Die Papiere des Feuerfestkonzerns verloren ex-Dividende 1,47 Prozent auf 19,16 Euro. Das Schlusslicht bildeten Intercell, welche im Vorfeld zu den am morgigen Dienstag erwarteten Erstquartalszahlen 3,01 Prozent auf 2,55 Euro abgaben.

Die zehn größten Kursgewinner


      1. UBM REALITÄTENENTWICKLUNG AG     +10,00 Prozent
      2. STRABAG SE                        +4,28 Prozent
      3. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG      +3,86 Prozent
      4. WIENERBERGER AG                   +3,65 Prozent
      5. ERSTE GROUP BANK AG               +3,02 Prozent
      6. VOESTALPINE AG                    +1,85 Prozent
      7. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE      +1,80 Prozent
      8. OMV AG                            +1,61 Prozent
      9. IMMOFINANZ AG                     +1,52 Prozent
     10. BENE AG                           +1,47 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


      1. INTERCELL AG                      -3,01 Prozent
      2. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG     -2,26 Prozent
      3. ZUMTOBEL AG                       -1,94 Prozent
      4. POLYTEC HOLDING AG                -1,72 Prozent
      5. KAPSCH TRAFFICCOM AG              -1,51 Prozent
      6. RHI AG                            -1,47 Prozent
      7. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH.    -1,09 Prozent
      8. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG      -1,02 Prozent
      9. MIBA AG VZ KAT. B                 -0,94 Prozent
     10. BWT AG                            -0,85 Prozent (APA, 7.5.2012)