Innsbruck - Knapp 22 Jahre haben die Ermittlungen im Mordfall des Innsbrucker Zuhälters Anton Auer keinen zählbaren Erfolg gebracht. Jetzt ist ein 51-Jähriger in das Visier der Kriminalisten geraten. Der Verdächtige wurde am vergangenen Donnerstag vorläufig festgenommen, sagte der stellvertretende Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Thomas Willam, der APA und bestätigte damit einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Samstagsausgabe).

Der 51-Jährige soll laut TT nach dem gewaltsamen Tod des Zuhälters eine langjährige Beziehung zur Witwe, einer mittlerweile verstorbenen Prostituierten, gehabt haben. Details zur Festnahme wollte Willam nicht bekanntgeben. Der Mann befinde sich in der Justizanstalt. Ein Untersuchungsrichter müsse nun über den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Untersuchungshaft entscheiden.

Raubmord ausgeschlossen

Auer war im Oktober 1990 in seiner Wohnung in Innsbruck in der Ingenieur-Sigl-Straße ermordet aufgefunden worden. Der damals 41-Jährige lag mit einem Bademantel bekleidet blutüberströmt auf dem Rücken. Er wies mehrere Schussverletzungen am Oberkörper und am Kopf auf. Laut den damaligen Ermittlungen wurde aus nächster Nähe auf ihn geschossen. Recht schnell wurde ein Raubmord ausgeschlossen, da in der Wohnung der Innsbrucker Rotlicht-Größe ein größerer Geldbetrag gefunden worden war.

Die Kripo-Beamten vermuteten damals, dass das Opfer seinen Mörder gekannt habe, da der 41-Jährige trotz später Stunde im Bademantel geöffnet hatte. Auer soll neben der Zuhälterei auch einen Geldverleih betrieben haben. Der 41-Jährige dürfte laut Ermittlungen mit seiner eigenen Waffe, einer tschechischen 7,65-Millimeter-Pistole, erschossen worden sein. Die Tatwaffe blieb bis heute verschwunden. (APA, 5.5.2012)