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Sonne satt: Die "MS Turanor PlanetSolar" auf ihrer Etappe durch die Gewässer Französisch-Polynesiens ...

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... und hier bei der Rückkehr nach Monaco.

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Monaco/Paris - Der Katamaran "MS Turanor PlanetSolar" hat sich einen Platz in den Geschichtsbüchern, Rubrik Technologie, gesichert: Das Schiff beendete am Freitag in Monaco erfolgreich die erste Weltumrundung mittels Solarstrom. Mit keinem anderen Transportmittel war dies bisher gelungen.

"Wir sind extrem glücklich", kommentierte "PlanetSolar"-Initiator Raphael Domjan zur Ankunft des Schiffes im Fürstentum am Mittelmeer. "Wir haben gezeigt, dass wir die Technologie und das Wissen haben, um nachhaltig zu handeln und unseren blauen Planeten zu schützen."

Zahlen und Fakten

Die Reise der "MS Turanor" war vor allem ein langes Abenteuer. 584 Tage, 23 Stunden und 31 Minuten dauerte die Fahrt über alle Weltmeere. Das Schiff war am 27. September 2010 von Monaco aus in Richtung des amerikanischen Kontinentes gestartet und dann weiter nach Australien gefahren. Wegen Problemen mit der Schiffsschrauben-Steuerung musste die Mannschaft im April vergangenen Jahres in Asien eine zweiwöchigen Zwangspause einlegen. Problemlos funktionierten hingegen die 38.000 Solarzellen auf einer Gesamtfläche von 537 Quadratmetern.

Wenn die Sonne scheint, pflügt der Katamaran mit fünf bis sechs Knoten durch die Wellen, bei Wolken und Dunkelheit werden die beiden Propeller gedrosselt. Notfalls können die Lithium-Akkus das Schiff drei Tage ohne Sonnenschein lang antreiben.

Tolkien-Connection

Die erste Idee für das Projekt gab es bereits vor acht Jahren. Mehr als 64.000 Stunden Arbeit erforderte dann der Bau des 31 Meter langen und 15 Meter breiten Bootes. Es bietet Platz für bis zu 40 Personen und kostete rund 12,5 Millionen Euro. Für die Namensgebung ließen sich die Macher nach eigenen Angaben von J.R.R. Tolkiens Roman "Herr der Ringe" inspirieren. In ihm taucht der Name Turanor auf, ein Synonym für "Kraft der Sonne".

So schnell nicht erreichen wird die "MS Turanor PlanetSolar" den Weltrekord für die schnellste Weltumrundung. Er wird seit 1995 von dem mittlerweile ausrangierten Überschallflugzeug Concorde gehalten - mit 31 Stunden, 27 Minuten und 49 Sekunden. Die schnellste Weltumrundung auf See gelang zu Jahresbeginn dem französischen Trimarans "Banque Polulaire V". Das Schiff brauchte 45 Tage, 13 Stunden, 42 Minuten und 53 Sekunden.

Auf die "MS Turanor PlanetSolar" wartet unterdessen ein Umbau. Einige wenige Urlauber sollen in Zukunft auf dem exklusiven Schiff durch das Mittelmeer kreuzen können. Investor Immo Ströher plant, das Boot umzubauen und an Urlauber zu vermieten. Zwölf Passagiere und vier Mann Crew sollen künftig auf dem Katamaran Platz finden. (APA/red, derStandard.at, 4.5.2012)