Addis Abeba - Kurz vor Ablauf eines Ultimatums der Vereinten Nationen hat der Südsudan seinem Nachbarn Sudan neue Bombenangriffe vorgeworfen. Sudanesische Kampfjets hätten am Donnerstag sechs Bomben über südsudanesischem Territorium abgeworfen, sagte der Sprecher der südsudanesischen Armee, Philip Aguer, der Zeitung "Sudan Tribune". Der UN-Sicherheitsrat hatte am Mittwoch mit Sanktionen gedroht, falls die afrikanischen Länder nicht innerhalb von 48 Stunden ihre Feindseligkeiten einstellen.

Der Südsudan war erst im vergangenen Juli nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg unabhängig vom Sudan geworden. Seither streiten beide Länder um rohstoffreiche Grenzregionen. Die Lage war zuletzt so eskaliert, dass Beobachter einen neuen Krieg zwischen beiden Staaten befürchten.

Die UN hatten am Mittwoch eine Resolution verabschiedet, die "weitere Maßnahmen" möglich macht. In dem Papier wird ausdrücklich auf Kapitel VII verwiesen - der Teil der UN-Charta, der wirtschaftliche Sanktionen oder sogar die Entsendung von Truppen regelt. Beide Seiten wurden aufgefordert, bis zum Wochenende die Beschlüsse der Afrikanischen Union und des UN-Sicherheitsrates zu befolgen. (APA, 04.05.2012)