Der Wallersee im Salzburger Seengebiet.

Foto: Österreich Werbung/Weinhaeupl W.

Gesamtgehzeit 4¼ Stunden, Höhendifferenz 600 Meter. Kein Stützpunkt auf der Runde. ÖK25V Blatt 3204-Ost (Straßwalchen), Maßstab 1:25.000.

Grafik: DER STANDARD

Der Höhenzug zwischen dem Waller- und dem Irrsee ist ebenso wie das Salzburger Alpenvorland mit seinen Seen durch die Salzachgletscher der letzten Eiszeit geformt, die vor etwa 12.000 Jahren zu Ende gegangen ist. Welche Auswirkungen die mächtigen, aus den Alpen kommenden, oft bis zu einem Kilometer dicken Eisströme hatten, führt ein Eiszeitwanderweg mit vielen informativen Tafeln vor Augen, der über das Steinwandl und die Große Plaike östlich des Wallersees verläuft.

Die Route bietet auch viele Plätze mit schöner Aussicht, vor allem das Steinwandl ist hier neben dem Heimkehrerkreuz hervorzuheben, das einen ausgezeichneten Blick zum Wallersee und dessen Umgebung ermöglicht. Der Gipfel der Großen Plaike ist bewaldet, der Name jedoch deutet auf eine frühere freie Fläche hin.

Die Runde wird trotz ihrer Vorzüge nicht besonders stark frequentiert, auf den Gipfel des Zifanken verschlägt es nur ganz wenige Wanderer. Der Dichter und Dramatiker Carl Zuckmayer, der in der Zwischenkriegszeit zeitweise sein Domizil in Henndorf hatte, vermerkt in seinem biografischen Roman, auf dem Zifanken begegne man bestenfalls einem Jäger oder einem Holzfäller. Der Name bedeutet Schafberg, was ebenfalls auf früheres freies Gelände hinweist.

Die Ursprünge der Burg Lich tentann gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, die Herren von Tann - hohe Beamte der Salzburger Fürsterzbischöfe - errichteten die Festung ohne Bewilligung, was angeblich ziemlich viel Staub aufwirbelte. Seit dem 17. Jahrhundert verfällt die Anlage.

An Beliebtheit können es Große Plaike und Steinwandl mit dem nahen Kolomansberg - den zwei riesige Radarkuppeln "zieren" - nicht aufnehmen, obgleich ihre Besteigung nicht weniger abwechslungsreich und interessant ist.

Die Runde weist zwar beim Steinwandl ein steiles Stück auf, ist aber sonst nicht schwierig oder gefährlich. Der Abstecher zum Zifanken verlangt im letzten Teil Trittsicherheit.

Die Route: Man beginnt die Runde beim kleinen Weiler Graben östlich von Henndorf am Wallersee. Auf der roten Markierung - auch blaue Schilder des Eiszeitweges - geht es nach Süden, nach Querung des Grabenbaches folgt ein steilerer Anstieg in den Sattel unterhalb des Steinwandls. Gehzeit ab Graben eine Dreiviertelstunde. Nun bietet sich nach rechts der Abstecher zum Zifanken an, dessen Gipfel allerdings nur weglos und ohne Markierung erreicht werden kann. Dafür benötigt man etwa eine Stunde.

Vom Sattel geht es dann sehr steil auf das Steinwandl, von dort recht bequem zum Gipfel der Großen Plaike. Ab Sattel eine halbe Stunde. Der roten Markierung weiter folgend, gelangt man zum Heimkehrerkreuz, dann verlässt man den Kamm, um zur Ruine Lichtentann abzusteigen. Auf einem Güterweg geht es weiter über Schellenberg zu einer wenig befahrenen Straße, auf die man nach links einschwenkt, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Gehzeit ab Großer Plaike zwei Stunden. (Bernd Orfer, Album, DER STANDARD, 5.5.2012)