Wien - Der Chef des größten österreichischen Baukonzerns, Hans Peter Haselsteiner (68), ist zwar bis Ende 2015 als Vorstandsvorsitzender bestellt, will diese Periode aber "nicht bis zur Neige ausschöpfen", sagte er laut aktueller Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "Format". Das Erbe des Konzernchefs könnte entweder sein Vize Fritz Oberlerchner (63) oder sein Sohn Klemens (31) antreten. Die Nachfolge an der Spitze des Bauriesen ist aber noch nicht geklärt. "Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, sie wird gerade geformt."

Da Oberlerchner, der seit Oktober 2004 stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist, in einigen Jahren "ebenfalls die Altersgrenze erreichen wird", will Haselsteiner für den freiwerdenden Chefsessel eine weitere Person aus dem Konzern finden. "Jemand von außen zu holen ist ein großes Risiko - und auch ein Armutszeugnis, wenn in einem großen Unternehmen niemand da ist, der infrage kommt", so der Strabag-Chef.

Doch auch einer seiner Söhne gilt als Anwärter: "Ich habe immer gesagt, dass ich prinzipiell ein vehementer Gegner der Erbpacht bin. Das heißt aber nicht, dass eine Familienlösung völlig ausgeschlossen ist." Sein Sohn Klemens habe "vielleicht Interesse, wir werden sehen". Der Junior habe im Anschluss an amerikanische Bachelor-Studien in der Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG sein Können gezeigt.

Hans Peter Haselsteiner hatte die Firma seines Schwiegervaters 1974 als Sohn einer Tiroler Schulinspektorin und eines Architekten übernommen und dann einen der größten Baukonzerne Europas geformt. Nach seinem Rückzug aus der Strabag will Haselsteiner in dem Unternehmen weiter "die eine oder andere Aufgabe übernehmen - in Absprache mit meinem Nachfolger". "Vielleicht gehe ich in den conwert-Verwaltungsrat."

Doch hauptsächlich will sich der langjährige Baukonzernchef dann "verstärkt der Kunst und Kultur widmen", sich "mehr um Sozialprojekte kümmern" und auch das eine oder andere in der Wirtschaft begleiten. (APA, 4.5.2012)