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Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber kann sich primär über die aktuell gute Wasserführung freuen.

Foto: Reuters/Prammer

Wien - Hätte der Verbund vor Jahren auf die Expansion nach Frankreich und Italien verzichtet, das Ergebnis wäre ganz passabel. So aber machen Österreichs größtem Stromerzeuger noch immer Altlasten zu schaffen.

Im Auftaktquartal 2012 wurden die Buchwerte der verbliebenen Frankreich-Beteiligungen "durch laufende Verluste bzw. durch Wertminderungen auf null herabgemindert", geht aus dem am Donnerstag publizierten Zwischenbericht hervor. Dabei handelt es sich um zwei Gas-Kombikraftwerke, eines in Pont sur Sambre und eines in Toul, das erst gebaut wird.

Der Frankreich-Einstieg erfolgte 2006. Für 25 Prozent am Stromversorger Poweo zahlte der Verbund 100 Mio. Euro. Weil im abgeschotteten Strommarkt kein Gewinn zu machen war, wurde 2011 zum Rückzug geblasen. Für die inzwischen auf 46 Prozent erweiterte Beteiligung erhielt der Verbund 36 Mio. Euro. Das entsprach einem Abschlag von 14 Prozent auf die damalige Marktkapitalisierung.

Unrund läuft es für den Verbund auch in Italien. Der Verlustbeitrag der Beteiligung Sorgenia hat sich in der Berichtsperiode von minus 4,7 Mio. Euro auf minus 11,6 Mio. Euro ausgeweitet.

Dank guter Wasserführung hat der Verbund von Jänner bis März operativ 223,6 Mio. Euro verdient, 22,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 10,1 Prozent auf 119,5 Mio. Euro. Der Konzernumsatz stieg um 18,6 Prozent auf 837,8 Mio. Euro. (stro, DER STANDARD, 4.5.2012)